Montag, 26. April 2010

Hebammen- Protest

Bei meinen drei Geburten durfte ich jedes Mal Frauen um mich herum haben, die mich schon die Schwangerschaften über begleitet haben und denen ich vertrauen konnte. Ohne diese Hebammen wären meine Schwangerschaften und die Geburten nicht so verlaufen, wie sie verlaufen sind.

Die Hebammen sind zu den Vorsorgeuntersuchungen zu mir nach Hause gekommen. Wir verbrachten viel Zeit miteinander, die Hebammen kannten mein Wohnumfeld, meinen Mann, meine Familiensituation. Ich konnte jederzeit anrufen, wenn ich Probleme hatte. Während der Rufbereitschaft kurz vor der Geburt stand meine Hebamme 24 Stunden auf Abruf für mich bereit.
Während der Geburt hatte ich nur diese Frau und meinen Mann um mich herum. Ich durfte mich fallen lassen und ganz ich selbst sein. Die Hebamme hielt sich im Hintergrund und ließ mich den Geburtsverlauf bestimmen. Durch das ganz besondere Hebammenwissen profitierten meine Kinder, ich und mein Mann.

Auch nach der Geburt wurden wir weiterbetreut. Über Wochen. So lange, wie es nötig war.
Diese Frauen sind mir sehr ans Herz gewachsen. Ich werde diese besondere Zeit in meinem ganzen Leben nicht vergessen.

Der Beruf der Hebamme ist in Gefahr! Durch enorm gestiegene Versicherungsbeiträge können zum Beispiel meine Hebammen aus dem Geburtshaus Pankow in Berlin keine Geburten mehr begleiten. Auch Hausgeburten sind nicht mehr möglich. Die Betreuung von Schwangeren und Wöchnerinnen kann bundesweit bald nicht mehr gewährleistet werden.

Der Hebammen- Protest muß unterstützt werden! Schaut Euch unbedingt diese Seite an, es gibt auch die Möglichkeit, eine Petition beim Bundestag mitzuzeichnen.
Ich denke, es geht uns alle etwas an.

8 Kommentare:

  1. Danke für diesen Beitrag!
    Ich bin Vorstandsmitglied in einem Verein, der das Chemnitzer Geburtshaus unterstützt bzw. bis letztes Jahr sogar getragen hat.
    Unsere Hebammen stehen vor genau dem selben Problem.
    Ich werde die Petition auf jeden Fall unterschreiben. Blogeintrag folgt noch!

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  2. ich bin dabei!

    viele liebe Grüße

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  3. Endlich komme ich mal wieder dazu Deinen Blog zu lesen. Wenn auch zu einer sehr unchristlichen Tages- (Nachtzeit). ;o)
    Werde gleich mal auf die Seite gehen.
    Viele Grüße
    Bettina

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  4. schon geschehen...
    Ich finde es gut wenn sich die medizinischen Berufe mal deutlich regen gegen das was da ständig von den Krankenkassen kommt.
    Das ist zumindest mal ein Anfang.

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  5. hier auch, gut so. ich werde auch noch etwas schreiben.
    werde gleich unterzeichnen, danke!

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  6. Es sind von der Erhöung der Versicherungsprämien meines Wissens nur Hebammen betroffen, die freiberuflich Geburtshilfe anbieten. Die "normale" freiberufliche Vor- und Nachsorgehebamme hat also kein Problem und hier wird auch nicht die Versorgung der Frauen gefährdet. (hier also vor dem Schreiben das nächste Mal vielleicht nochmal genauer recherchieren) Es geht hier um die Versicherung von Geburtshaus- und Hausgeburten und man sollte sich fragen, wieso hier die Versicherungsgebühren steigen. Wohl, weil viel Schlimmes und dadurch für die Versicherer Teures passiert ist. Wenn diese Entwicklung dazu führt, dass sowohl die Hebamme als auch die Eltern sich überlegen, ob eine Hausgeburt wirklich immer sooo ungefährlich ist, wie das gerne propagiert wird, dann finde ich das super. Nix für ungut, aber diese unreflektierte "ach die armen Hebammen"-Kampagne nervt!

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  7. @ Anonym:
    Es sind auch die Hebammen in den Krankenhäusern betroffen!
    Klar geht es nur um die Hebammen, die Geburtshilfe leisten, aber erben auch die Krankenhaus- und Beleghebammen.
    Und auch in Krankenhäusern geschehen schlimme Fehler (schwerstbehindertes Kind einer Bekannten). Ich würde sogar mal behaupten, dass es mehr sind als bei einer verantwortungsvollen "freien" Hebamme.
    In Chemnitz gibt es jetzt das GH seit 10 Jahren. Es wurden dort über 500 Babies auf die Welt begleitet. Mir ist nicht ein einziger Schadensfall bekannt.
    Du musst ja nicht unterschreiben! Den Hebammen, die so arbeiten wollen, wird aber die Existenzgrundlage geraubt und den Frauen die Wahlmöglichkeit.

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  8. Hallo "Anonym"!

    Was heißt denn hier "diese unreflektierte "ach die armen Hebammen"-Kampagne nervt"?

    Du hast meine Geschichte gelesen. 3 Geburten mit vertrauter Hebamme. NUR SO UND NICHT ANDERS möchten ich und viele Frauen in unserem Land ihre Kinder zur Welt bringen.
    (Nebenbei gesagt: so SOLLTE es immer sein.)
    Ich bin davon unmittelbar betroffen, denn sollte ich in der glücklichen Lage sein, abermals ein Kind zur Welt bringen zu dürfen, wird mir die freie Wahl des Geburtsortes und einer Hebamme genommen. Das ist für mich unvorstellbar!
    Eine hebammenbegleitete Geburt, EGAL WO, ist doch nicht gefährlich! Es kann immer Komplikationen geben, egal, an WELCHEM Geburtsort.
    Übrigens habe ich alle meine Geburten sozusagen "selbst bezahlt" und das nicht zu knapp, obwohl eine sichere Krankenhausgeburt viel teurer ist.
    Ich bleibe dabei: der Beruf der Hebamme ist in Gefahr!

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