Freitag, 27. Juni 2025

Wunderschönes Aarhus 5

Der letzte Teil unserer Reise nach Aarhus fehlt noch. Am Vormittag des 6. April 2025 machten der Liebste und ich eine wunderbare Hafenrundfahrt und besuchten das DOKK1, einen öffentlichen Raum für alle.

Da die "Unendliche Brücke" noch nicht aufgebaut war, überlegten wir uns für den Nachmittag etwas anderes. Ich hätte gerne das Moesgaard Museum besucht, das eine große archäologische Sammlung in einem modernen Gebäude zeigt. Es liegt 30 Autominuten südlich von Aarhus. Doch dann wollten wir gar nicht Auto fahren sondern lieber etwas in der Stadt unternehmen.  



So spazierten wir zum Steno Museum, das sich auf dem Gelände der Universität ein wenig oberhalb der Innenstadt befindet. Dieses kleine Wissenschaftsmuseum hat es wirklich in sich. Es dreht sich um Erfindungen und die Forschung in Naturwissenschaften, Technik, der Medizin und auch der Astronomie.


In diesem Teil der Ausstellung sind Arbeitsplätze von Forschenden aufgebaut. In Interviews erzählen sie von ihrer Arbeit. (alles auf dänisch oder englisch)


In der medizinhistorischen Ausstellung dreht es sich um die Entwicklung der Medizin und der ärztlichen Behandlung in Dänemark. Hier ein historischer Zahnarztstuhl. Um 1900 hatten 9 von 10 Kindern in Dänemark Karies. (Wie wahrscheinlich in anderen Ländern der Europas auch.) Es war nicht unüblich, dass bis zur Konfirmation alle Zähne gezogen waren und es einen Zahnersatz gab. Eine enorme Präventionsarbeit hat die Zahngesundheit in Dänemark bis heute verbessert.  


Ein Teilchenbeschleuniger...


... und ein echter Meteorit. Den konnten wir anfassen. Er war schwer und metallisch und magnetisch.


In diesem Teil der Ausstellung ging es um den Gender-Health-Gap. Dass es ein Ungleichgewicht der Geschlechter bei der Behandlung von Krankheiten gibt, dürfte sich mittlerweile hoffentlich rumgesprochen haben. Gut, dass das mal in einem Museum aufgezeigt wird. Hier im Bild zum Beispiel ein "männlicher" Crash-Test-Dummie, mit dem Autounfälle simuliert werden. Frauen sterben statistisch gesehen häufiger bei Verkehrsunfällen, da ihre Bedürfnisse nicht mitgedacht werden. 


Draußen befand sich ein Heilkräutergarten. Die Kräuterheilkunde hat eine sehr lange Tradition in Dänemark und wird auch heute immernoch genutzt. Anfang April wuchs noch nicht so viel in dem Garten. 


Wir waren nicht besonders lange in dem Museum, nach den vielen Eindrücken der vergangenen Tage waren wir einfach voll. Wir gingen nochmals Kaffee trinken in einer der besten Röstereien der Stadt. 


Wir saßen draußen vor dem Haus. Ich hatte die schönste Kardamom-Schnecke, die ich je sah! Ich musste sie aber ganz energisch gegen eine riesige Möwe verteidigen, die plötzlich vom Dach hinuntergeschossen kam. 


Auf dem Rückweg zu unserer Ferienwohnung im Lighthouse kamen wir nochmal am DOKK1 vorbei. Wo wir nun schonmal da waren, liefen wir zur kleinen Landspitze, auf der der rote Schriftzug stand, den wir während der Hafenrundfahrt vom Wasser aus gesehen hatten. Dort befand sich außerdem "The Dome", ein  Veranstaltungsort und Café, betrieben von der Stadt, verschiedenen Vereinen und der Bevölkerung. 



Rund um "The Dome" befand sich ein Gemeinschaftsgarten für alle mit vielen kleinen Hochbeeten. Manche werden privat bepflanzt und gepflegt, manche gemeinschaftlich. Wiedermal ein toller Ort, der beweist, wie eine offene Stadtgesellschaft funktionieren kann. Es hat uns sehr gut gefallen! 



Am Hafenbecken zeugten am Abend viele nasse Neoprenanzüge von einem spannenden Tag. 


Wir gingen ein letztes Mal essen im Street Food Market. Weil es am Vortag so lecker war, aßen wir einfach nochmal asiatisch. Zurückschlendern zur Ferienwohnung extra langsam, um ja jede Sekunde auszukosten. 


Am letzten Morgen wachte ich um 6:30 Uhr auf. Wieder mit Blick vom Bett direkt auf den Sonnenaufgang. So, so herrlich! 


Doch zum Abschied zog sich der Himmel zu. Um 8 Uhr trank ich meinen Kaffee auf dem Balkon...


... und als wir um halb 10 einen letzten Blick aufs Meer warfen, sah die Szene fast unwirklich aus. Wir fühlten uns wie über den Wolken. Das war einer unserer schönsten Urlaube! Wir haben uns in Aarhus so wohl gefühlt! Die Stimmung in der Stadt ist entspannt, zuvorkommend und inklusiv. 

Was soll ich sagen... die Sehnsucht war so groß, dass wir vor ein paar Tagen unseren nächsten Aufenthalt in Aarhus gebucht haben. Im nächsten Frühjahr sind wir wieder dort. Ich kann es kaum abwarten!


Montag, 23. Juni 2025

Mittsommer...

 ... war in Wismar sehr heiß. Die Woche vorher war sehr arbeitsreich. Der Liebste war die ganze Zeit auf Dienstreise. Ich war im Museum im Service eingeteilt und habe an mehreren Tagen bis 17 Uhr gearbeitet. Zwischendurch habe ich einige Führungen gegeben. Die schönste war anlässlich eines 98. Geburtstages. Der Jubilar war geistig superfit und die ganze Geburtstagsgesellschaft sehr interessiert. 


Am Donnerstag bereitete ich wieder das Nachbarschaftscafé in der Gemeinde vor und führte es am Nachmittag durch. Danach besuchte ich am Abend eine Mitgliederversammlung des Kulturvereins in Wismar. 


Kurz durchatmen am Hafen. Einer der letzen Fischer trifft ein. 


Am Abend des 20. Juni fand im Museum zum ersten Mal ein Autokino statt. Die Gäste konnten mit oder auch ohne Auto vorbeikommen. Es gab Hot Dogs, Popcorn und Getränke. Auf einer großen LED-Leinwand wurde der Film "Blues Brothers" gezeigt. Es war ein ganz wunderbarer Sommerabend mit gut gelaunten Gästen und einem schönen Sonnenuntergang. 




Samstag, 21. Juni 2025 um 4:30 Uhr vor meinem Fenster. Da waren der Liebste und die Große schon anderthalb Stunden mit dem Auto unterwegs nach Münster. Im Auto waren Matratzen, Kartons, Bettwäsche, Putzzeug und ein Teppich. Die beiden putzen die Wohnung, richteten sie ein bisschen ein und schauten sich in Münster um. 


Am Samstag war der große Tag der alljährlichen Oldtimer-Rallye im Museum gekommen. Darauf hatte das ganze Team sehr lange hingearbeitet. Über 100 Fahrzeuge trafen am Morgen auf dem Hof ein. Später machten die Fahrerinnen und Fahrer eine Tour durch die Umgebung. Unterwegs waren Quizfragen zu lösen. 

Ich war an dem Tag an der Auswertung der Rallye beteiligt und für einen Parcours eingeteilt. Hierfür bekamen die Teilnehmenden Brillen aufgesetzt, die die Sicht nach Alkoholkonsum simulierten. Wirklich nicht einfach, dann noch einen Parcours auf Zeit abzulaufen!  


Auf dem Hof gab es wieder viele tolle Zwei- und Vierräder zu bewundern. Am Nachmittag fand die große Siegerehrung statt. Ausgezeichnet wurden nicht nur die Personen mit den besten Quizergebnissen, sondern auch die mit der weitesten Anreise, die mit dem ältesten Fahrzeug (ein Pritschenwagen aus dem Jahr 1930) und der jüngste Fahrer. 






Nach dem langen Tag hielt ich noch ganz kurz in der Fika Kaffeebar auf einen Eiskaffee zum Runterkommen. Ich war wieder mal sehr froh über meine großen Kinder. Dass sie sich mittlerweile schon eine gewisse Zeit gut selbst versorgen können, erleichtert mich sehr. Ich muss nicht mehr so hetzen, was viele Jahre ein großer Stressfaktor für mich war.


Am Sonntag waren es hier über 30 Grad. Nach der vollen Woche wollte ich gar nichts machen. Wir schliefen alle aus. Bei mir hieß das bis halb 8. Die Kinder schafften länger. Am Morgen lüftete ich kräftig durch. Gegen 11 Uhr merkte ich, dass nur noch warme Luft durch die Fenster hereinströmte. Da schloss ich alle Fenster und ließ alle Rollos herab. Wir trödelten so vor uns hin, aßen Eis und Obst aus dem Kühlschrank. 

Am Nachmittag ging ich spontan mit den Kindern ins Kino. Die Geschichte von "Lilo und Stitch" kannten wir noch gar nicht. Uns hat die Realverfilmung sehr gut gefallen, da wir den Film nicht mit dem Zeichentrick-Original von 2002 vergleichen mussten. 

Am Abend waren der Liebste und die Große wieder zu Hause und berichteten von Münster. Der Tag endete mit einem großen Regenschauer und einem Regenbogen hinterm Haus. 

Montag, 16. Juni 2025

Juniwochenende

Bevor ich das Bloggen ganz verlerne, hier einfach ein paar Bilder vom Wochenende. 

Am Freitag war ich zunächst das erste Mal fünf Wochen nach meiner Schulter-OP wieder arbeiten. Ich habe es so genossen, endlich wieder im Museum zu sein! 

Während ich weg war, wurde im Foyer ein neues Wandrelief angebracht. Es ist wunderschön, in echt noch viel toller als auf dem Foto. Das Relief "Kreislauf des Wassers" wurde 1976 von der Stralsunder Künstlerin Franziska Seiffert geschaffen. Die gelernte Goldschmiedin verwendete für die einzelnen Teile Kupfer- und Messingblech, das teilweise in bunten Farben emailliert wurde. 

Das Bild war ursprünglich noch ein bisschen größer, es befand sich in einer Wismarer Schwimmhalle, die 1999 abgerissen wurde. 



Am Samstag habe ich dann den ganzen Tag in einer Kindertagesstätte eine Fortbildung für pädagogische Fachkräfte gegeben. Das war bis jetzt meine größte Gruppe, es lief aber sehr gut. In den Pausen gab es eine tolle Verpflegung von einem großen bunten Buffet.


Weil der Samstag der heißteste Tag seit langem war, schlug ich der Familie vor, das Abendessen an den Strand zu verlegen. Super Idee! Das Ostseewasser war noch ziemlich kalt. Aber Minipizza und Wassermelone schmeckte mit Blick aufs Wasser gleich doppelt so gut. 




Als wir wieder zu Hause waren, saßen der Liebste und ich noch ein bisschen auf dem Balkon. 


Am Sonntag besuchten wir einen schönen Taufgottesdienst. Beim anschließenden Mittagessen hatten wir Gelegenheit zu ganz vielen Gesprächen. 


Auf dem Heimweg hielten wir an einem Erdbeerfeld. Ruckzuck kamen 3 Kilo zusammen. 


Anderthalb Kilo landeten am Nachmittag auf einem fluffigen Tortenboden. Für uns sechs backe ich immer gleich ein großes Blech. 


Das Packen geht weiter. Die Große hat nun auch eine Küchengrundausstattung und zwei Matratzen für ihr neues Bettsofa. 


Donnerstag, 12. Juni 2025

12 von 12 im Juni 2025

An jedem 12. eines Monat findet das Fotoprojekt "12 von 12" statt. Ursprünglich gestartet wurde es von Chad Darnell, aber inzwischen nicht mehr fortgeführt. Man macht am 12. eines Monats Fotos vom Tagesablauf. Abends wählt man 12 Bilder aus und postet sie im Blog. So werden unterschiedliche Tage dokumentiert, mal sind sie bunt und aufregend, mal ganz unspektakulär und voller Alltagskram. 

Drüben bei Caro gibt es seit vielen Jahren eine Liste zum Eintragen für alle Teilnehmenden im deutschsprachigen Raum.

Es ist schon Mittag, als mir auffällt, dass heute ja wieder "12 von 12" ist. Da stehe ich am Busbahnhof in Wismar. Ich warte auf meinen Bus in den nächsten Ort. Dort will ich mir im Fahrradladen ein Leihfahrrad abholen. Meins ist leider kaputt, die Reparatur dauert noch. 

Heute ist der letzte Tag meiner Krankschreibung nach meiner Operation an der Schulter. Ab morgen arbeite ich wieder und brauche also ein Rad.


Ich bekomme ein Elektro-Rad ausgeliehen und radle den Weg zurück nach Wismar. Endlich wieder Radfahren! Und mit meinem Arm funktioniert es auch! Ich freue mich sehr! 


Sehr schöner Radweg. Mein nächstes Ziel ist die Arztpraxis, wo ich operiert wurde. Heute steht ein Kontrolltermin an. Sieht ganz gut aus. Ich werde in den nächsten Wochen noch zur Physiotherapie gehen. Gänzlich schmerzfrei bin ich noch nicht und der Arm ist auch noch in der Bewegung eingeschränkt. 


Nach dem Arzttermin halte ich in der Fika Kaffeebar. 


Überall in Wismar blühen die Rosen. Ich muss an allen riechen, sie duften einfach himmlisch! 


Ich radle am Hafen vorbei und schaue nach dem Fortschritt beim Bau am großen Kreuzfahrtschiff. 


Zu Besuch ist auch dieses Museumsschiff. Es ist ein Dampf-Eisbrecher aus dem Jahre 1938. 


Am Hafen haben heute die Wismarer Hafentage begonnen, die noch bis Sonntag andauern. Da herrscht traditionell sehr viel Programm und sehr viel Trubel. 


Zurück zu Hause freue ich mich über die Pflanzenfülle auf dem Balkon. Schönste Erdbeerblüten...


... und im Gegensatz zum 12. Mai deutlich gewachsene Tomaten- und Kartoffelpflanzen. 


Dann bereite ich mich auf die Arbeit vor. Am Samstag gebe ich den ganzen Tag eine Fortbildung für pädagogische Fachkräfte in einem Kindergarten. 

Das hohe runde Teil da rechts auf dem Tisch muss ich kurz erwähnen: es ist ein Luftreiniger. Weil wir ganz oben wohnen, zieht Zigarettenrauch der Nachbarn durch die Fenster in unsere Wohnung. Besonders zum Einschlafen war das immer sehr unschön. Da wollten wir so einem Gerät mal eine Chance geben. Dieses Modell (Amazon-Partner-Link) ist vergleichsweise günstig, aber es funktioniert wirklich! Am gekippten Fenster kann es nach Rauch riechen, im Zimmer aber nicht mehr. Das Gerät rauscht auch nur ganz leise, wichtig, wenn man schlafen will.  


Die Große hat derweil ihren allerersten Umzugskarton mit ihren liebsten Dingen gepackt. Im nächsten Monat wird ihre Wohnung in Münster flott gemacht. 



Weil heute ihr Geburtstag war, ein Zitat von Anne Frank: 

"Wie schön und gut würden alle Menschen sein, wenn sie sich jeden Abend vor dem Einschlafen die Ereignisse des ganzen Tages vor Augen führten und überlegten, was gut und was schlecht gewesen ist."