Mittwoch, 22. April 2015

"Mütter sind nicht so belastbar."

Diesen Satz sagte der Schulleiter meiner Arbeitsstelle zu mir, als ich mich kurz vor der Geburt meines zweiten Kindes von ihm verabschiedete. Ich hatte ihm gerade gesagt, dass wir uns dann ja wiedersehen, wenn ich nach der Elternzeit wiederkomme.

Davor hatte ich schon einige Jahre in seiner Schule gearbeitet. Als Mutter. Alleinerziehend obendrein. Ich war hochmotiviert, sehr einsatzbereit, übernahm oft zusätzliche Aufgaben und es gab nie Probleme. Ich hatte sehr viel Freude an meiner Arbeit und mir ein gutes Netzwerk für die Kinderbetreuung geschaffen.

Als ich nach dem dritten Kind, mittlerweile in Hamburg wohnend, einen neuen Job suchte, riet man mir bei der Berufsberatung des Arbeitsamtes, meine Kinder in meinem Lebenslauf zu verschweigen. Sonst hätte ich keine Chance auf dem Arbeitsmarkt.

Das habe ich nicht getan! Meine Kinder gehören zu mir. Dem Leben mit Kindern verdanke ich meine allerbesten Fähigkeiten, die mir auch im Berufsleben sehr nützlich sind.

Und wenn ich folgende Zeilen lese, werde ich echt sauer.




22 Kommentare:

  1. Liebe Carola,und wie viele glauben es dann leider,weil sie verlernt haben auf ihre innere Stimme zu hören.Glaubenssätze nennt man das .Aus glauben wird ein Gefühl nach dem wir handeln.Ich kann ein Lied davon singen,ach was ganze Arien!!!Mein Rat ,Selbstvertrauen aufbauen und ausprobieren,für alle,die das glauben.Dankeschön,dass du mich erinnerst und schön,dass dein Selbstvertrauen dich so reden lässt:)

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  2. Als ich - meine Tochter war 4 und besuchte den KiGa, mich um eine Vormittagsstelle bewarb, wurde ich als Erstes gefragt, wer das Kind im Krankheitsfall betreuen könnte, ob Großeltern in der Nähe wären. Ich Dumme antwortete wahrheitsgemäß, dass dies nicht so wäre, aber für Betreuung gesorgt würde durch gute Nachbarschaftshilfe. Auf den Kopf zu wurde mir gesagt, dann sei ich ein Risiko und gab die Stelle einer Mutter mit Kindern im Alter größer 12, die auch gut und gerne eine Ganztags- oder Nachmittagsstelle hätte antreten können, was mir damals nicht gut möglich war. Ich hätte dem Mann an die Gurgel gehen wollen dafür.
    Im übrigen hat mein Kind in der gesamten KiGa-Zeit vielleicht ganze 3-5 Tage krankheitsbedingt gefehlt...

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  3. Das kann ich gut verstehen, dass einem da der Kragen platzt! Und ich glaube jede Mutter kennt leider solche Momente:-(
    Den letzten solchen Moment hatte ich, als mir eine Freundin erzählte, sie hätten sie im Sigikid-Laden nicht einstellen wollen, weil sie ein Kind hat... *kopfschüttel* Eigentlich müsste man alle Firmen, die so reagieren an einen Pranger stellen und dort nicht mehr kaufen!
    Liebe Grüße
    Ute

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  4. Furchtbar sowas....wenn die politik da ansetzen würde, gäbe es keine Diskussion mehr über frauenquoten und herdprämien...Anika

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  5. Es ist furchtbar - und leider Alltag. Ich erlebe praktisch jeden Tag eine solche Situation, ob mich betreffend oder Menschen im direkten Umfeld. Ich durfte jetzt eine Coaching-Ausbildung nicht antreten. Begründung: ich stünde dem Unternehmen durch Teilzeit /Kinder so schon nur begrenzt zur Verfügung... und das bei mehr als 300 Überstunden, quasi rund-um-die-Uhr-Erreichbarkeit, ständigen spontan-Abendterminen und noch nie einem NEIN meinerseits. trotz drei Kindern... ich weiß nicht, was man noch machen soll um dies aus den Köpfen zu bekommen. Denn die Vorbehalte sind nur dort, sie entstehen nicht aus Erlebtem, denn bei uns sind vor allem die Mütter und Teilzeitleute extrem flexibel. Vielleicht ist man einfach zu blöd... LG Jela

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  6. Liebe Carola,
    genau diese Erfahrung musste ich mit meinem Chef gerade auch machen, als ich ihm mitteilte, dass ich wieder schwanger bin und direkt in die nächste Elternzeit übergehe.
    Dann kamen nur Vorwürfe, dass im Büro landunter sei, seit ich weg bin (Er hat versucht mich, als Vollzeitkraft, durch einen Azubi, 1. Lehrjahr zu ersetzen) und dass ich daran schuld sei und überhaupt.
    Da hat man sich jahrelang aufgerieben, war in 6 Jahren 1 Mal krank, wurde nicht besonders toll bezahlt und hat zig Überstunden gemacht, unbezahlt, am Wochenende und dann sagt er einem, dass man seinen Job nach der Elternzeit nicht zurück bekommt.
    Manche Arbeitgeber kapieren es einfach nicht.
    Mittlerweile hat er 3 Kräfte (2x Azubi, 1x Halbtagskraft) verheizt. Tja, warten wir mal ab, ob er mich nicht doch irgendwann zurück haben möchte. Nur will ich dann vielleicht lieber woanders hin.
    Liebe Grüße
    Eva

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  7. völliger Blödsinn! Durch die Kinder lernt man doch viel belastbarer und organisierter zu werden. Verstehe da viele Chefs echt nicht. Seit ich Kinder habe, arbeite ich schneller und zuverlässiger als vorher.

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  8. Das hört man immer öfter und es ist so schade.
    Ich habe Glück, dass mir im Betrieb eine Stelle zusteht und dass mein Mann mich unterstützt und wir uns bei allem abwechseln. Meine Bekannten, die nicht das Glück haben, sind oft derart gestresst; schon in der Elternzeit hatten sie Angst vor dem Zurückkommen und dem, was sie dort erwartet.
    Traurige Grüße,
    Lamasus
    https://eifelschaf.no-ip.org/wordpress/
    Zum

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  9. Das ist doch der größte Unsinn der Welt. Natürlich wird auch mal ein Kind krank, aber da gibt es auch Alternativen. Der Vater kann ja auch mal zu Hause bleiben. Ausserdem ist man besser organisiert. Meine Kollegen freuen sich immer, wenn ich da bin, da sie wissen, dass es läuft.
    VG Susanne

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  10. Das Bittere ist auch, dass einem Mann, der Kinder hat, sowas nie gesagt wird. Ich habe eher noch das Gefühl, dass Väter in bestimmtem Berufen und Positionen gut ankommen: das klassische Bild eines potenten Mannes, der sein Leben im Griff hat. So einer wird gerne eingestellt.

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  11. Ich habe auch den Verdacht, dass meine jetztige Stelle wegen des Kindes nicht mehr verlängert wird und ich bei Bewerbungen nach diesem Kriterium aussortiert werde - was mich unendlich ärgert, denn ich hab mit KiGa + Großeltern wirklich grandiose Betreuungen und will unbedingt wieder arbeiten.
    LG Frauke

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  12. Boaahh, Männer!! Aber wehe, sie sind mal selbst krank ... ohhh, so viel Wehleidigkeit, kurz vorm Sterben ... aber Mütter sind nicht belastbar ... schon klar ... *kopfschüttel*

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  13. Moin! Ich hatte mal ein Vorstellungsgespräch als Redaktionsleitung einer "Kinder-Eltern-Zeitschrift" und da wurde mir gesagt: "Ihr Profil passt hervorragend, aber wie wollen sie das mit kleinen Zwillingen machen. Sie wollen arbeiten, aber wollen das auch ihre Kinder"?!

    Nach zwei Vorstellungsgesprächen habe ich mich SELBSTSTÄNDIG gemacht und bin sehr sehr glücklich darüber....

    Viele Grüße,

    Nina

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  14. Auch ich habe jahrelang alleinerziehend, engagiert, verantwortungsbewusst, überstundenmachend meinen damaligen 30- Wochenstundenarbeitsplatz mehr als ausgefüllt.
    Lange als 1. und einzige Teilzeitkraft der Abteilung.
    Die miesen Kommentare kamen nicht von Vorgesetzten, sondern von den kinderlosen Kolleginnen.
    Heimlich konnte ich mich des Gefühles nicht erwehren, dass Neid dahinter stand, darauf, dass ich halt manchmal etwas früher nach Hause gehen konnte, als sie.
    Die unbezahlten Überstunden registrierte natürlich niemand... Und auch nicht, dass die Arbeit eigentlich nach der Zeit im Büro oft erst richtig anfing. Aber das ist eine andere Geschichte ;o)
    Claudiagruß

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  15. Es geht aber auch anders: https://littlebinhh.wordpress.com/2015/04/22/geht-doch/

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    1. Aber ja! Ich habe im Endeffekt nie größere Probleme im Job gehabt.

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  16. Dazu kann ich nur sagen: "Bullxxxt" Entschuldigung fuer den Ausdruck. Es stimmt vielleicht, dass man sagen koennte Muetter sind nicht so ausnutzbar.
    Mit ein bisschen Entgegenkommen und Flexibilitaet von der Arbeitsstelle sind Muetter genauso, wenn nicht sogar mehr belastbar. Oft viel organisierter und konzentrierter, weil sie ja zu einer bestimmten Zeit nach Hause muessen.
    Dazu auch dieser interessante Artikel: http://www.dailymail.co.uk/news/article-2982850/Female-CEO-apologizes-working-mothers-used-silently-slander-commitment-careers.html
    Natuerlich habe ich das Glueck, dass mein Mann unter der Woche Hauptbezugsperson fuer unseren Jungen ist, da er selbststaendig ist und flexibler agieren kann. Aber auch mein Arbeitgeber hat sich als gute Unterstuetzung erwiesen. Nach dem Prinzip: What goes around, comes around.

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  17. Warum werden die Kinder immer nur auf die Mutter reduziert? Da ist doch (meistens) ein Vater da, der sich auch um die Kinder kümmern soll/will. Es ist eine Familie. Und auf der anderen Seite des Schreibtischs sitzt vielleicht auch einer, der Kinder hat. Ich verstehe es nicht.

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  18. Kommt ein bisschen auf den Job an und den Job des Partners - wobei "belastbar" nicht das richtige Wort ist, finde ich. Aber weniger flexibel, das schon. Ich habe das Glück, mir die Stelle teilen zu können, die Kollegin hat schon größere Kinder - sie nimmt die notwendigen Abendtermine sehr viel öfter wahr als ich. Mein Partner arbeitet Schicht und kann daher abends nur einspringen, wenn es passt. Es geht schon, aber alleine könnte ich die Stelle nicht bekleiden, und ich habe meiner Kollegin gegenüber manchmal ein schlechtes Gewissen.
    Ich kann die Arbeitgeber und Kollegen schon ein wenig verstehen. Andererseits denke ich, das müssen die einfach mittragen und entsprechend organisieren. Bevor ich Mutter wurde, habe ich das auch gemacht - und ich werde es wieder tun, sobald ich elterntechnisch aus dem Gröbsten raus bin.

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  19. Ja, dieser RatSCHLAG wurde mir auch schon gegeben. Auf diese Idee käme ich nie.
    In meinem Lebenslauf stehen 3 Elternzeiten und ich freu mich immer wie ein Kind, wenn ich dann bei Vorstellungsgesprächen sagen kann, dass die 3. Elternzeit Zwillinge sind. Ein Ausschlußkriterium waren meine Kinder bisher nie bei Jobangelegenheiten.

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  20. Ich mache die Erfahrung auch, dass ich kaum noch Vorstellungsgespräche bekomme, seit ich meine beiden Elternzeiten im Lebenslauf habe. Aber die Kinder verleugnen würde ich nicht. Immerhin ist die Familienplanung nun abgeschlossen, was ja auch ein Vorteil gegenüber jüngeren kinderlosen Frauen ist. Leider scheinen die wenigsten Personaler so zu denken.
    Es gibt ja wirklich Mütter, die bei jedem Husten ihrer Kinder zu Hause bleiben. Darunter müssen dann natürlich alle leiden. Fies, aber irgendwann wird der richtige Job schon kommen...

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  21. Es geht auch anders.... bei meinem letzten Vorstellungsgespräch für eine Stelle als Pflegefachkraft hörte ich die Worte "schon allein die Tatsache, dass Sie vier Kinder haben, qualifiziert Sie..." ich wurde eingestellt! LG Bianca

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