Mein Tag hat ja auch nur 24 Stunden. Meine Woche auch nur 7 Tage. Also ist doch ganz klar, dass ich gar nicht alles schaffen kann.
Und ich will auch gar nicht alles schaffen. Ich gestehe mir zum Beispiel Nachlässigkeit im Haushalt zu. Ich bin längst nicht mehr so pingelig wie früher. Ich sehe auch nicht ein, dass alles an mir hängenbleiben soll. Wir sind sechs Personen in der Familie, die Kinder sind groß, alle können mit anpacken. Das machen sie auch, mal mehr, mal weniger.
Im Moment habe ich eine 30-Stunden-Woche im Museum. Ich arbeite oft auch am Wochenende, da dann ja meistens die Kindergeburtstage anstehen. Das Team des Besucherservices unterstütze ich auch.
Im Frühling und im Sommer hatte ich viel mit der Theatergruppe zu tun. Mehrmals in der Woche haben wir geprobt oder hatten Auftritte. Das ist jetzt im Herbst vorbei. Dafür kann ich jetzt wieder zum Qigong-Kurs gehen. Außerdem besuchen der Liebste und ich einen mehrwöchigen Ehe-Kurs. Denn das ist das Wichtigste: dass die Partnerschaft nicht auf der Strecke bleibt. Und dann sind ja auch noch die Bedürfnisse aller Kinder zu beachten.
Heute hatte ich einen freien Tag. Der Wecker summte trotzdem wie immer um 5:15 Uhr. Die Kinder sind alle morgens zur ersten Stunde zur Schule gegangen. Der Liebste hatte sich an seinem freien Tag zum Wandern mit seinem Freund in Schleswig-Holstein verabredet. So war ich nach langer Zeit mal wieder ganz alleine zu Hause. Eigentlich hatte ich vor, mich wieder ins Bett zu legen und einfach mal nichts zu tun. Hat nicht so ganz geklappt.
Ich wollte eine Radtour rund um den Mühlenteich machen. Da war ich schon viel zu lange nicht mehr. Eine Weile war der Rundweg gesperrt, da die Holzstege durchs Moor erneuert wurden. Auf dem Mühlenteich gab es bei dem heutigen Wind sogar richtige Wellen.
Ich radelte am ehemaligen Haus meiner Großeltern und Elternhaus meiner Mutter vorbei und weiter am Ufer entlang. Plötzlich kam mir der Weg sehr unbekannt vor. Alles war zugewachsen! Naja, es war halt lange gesperrt. Doch ich hatte die falsche Abzweigung genommen und kam plötzlich ganz woanders raus. Zurückfahren wollte ich nicht.
Ich suchte mir eine neue Strecke raus und wollte Richtung Dorf Mecklenburg fahren. Doch unterwegs gab es plötzlich eine Umleitung wegen einer Baustelle. Der Weg wurde über eine Schotterstraße zur großen Landstraße geleitet. So war heute bei meiner Radtour der Wurm drin. Ich radelte zurück durch die Stadt, trank noch einen Kaffee und holte einen Becher Schlagsahne für den Kuchen.
Der Nachmittag plätscherte vor sich hin. Ich setzte mich in den Sessel und begann meinen Blogeintrag hier. Der Kaffeetisch wurde erst später abgeräumt.
Zuerst dachte ich an den Nachmittag. Um nicht etwas in der Bäckerei holen zu müssen, rührte ich schnell einen Schokoladenkuchen zusammen. Die Zutaten haben wir immer zu Hause. Außerdem gehört es zu meiner Liebessprache, meinen Kindern etwas Leckeres auf den Tisch zu stellen.
Dann bereitete ich eine Bolognese-Sauce zu. Und zwar die Besser-Bolognese von Jamie Oliver aus seinem nagelneuen Buch "Simply Jamie" (Amazon-Partner-Link). Das Buch habe ich als Rezensionsexemplar bekommen. Ich stelle es nochmal genauer vor, da sind eine Menge tolle Rezepte drin, die im Alltag super funktionieren. Ich mag besonders den Ansatz, dass keine großen Vorräte, keine fancy Zutaten und kein spezielles Equipment in der Küche nötig ist, um leckere Gerichte zu zaubern.
Die Sauce köchelte zwei Stunden vor sich hin und duftete köstlich!
Zwischendurch saugte ich die Wohnung und putzte in der Küche und im Esszimmer die Fenster. Da schien gerade die Sonne rein und es war kein schöner Anblick. Ich wusch zwei Waschmaschinenladungen und räumte hier und da ein paar Kruschelecken auf.
Dann deckte ich schonmal den Tisch für den Nachmittag. Beim Eintreffen der Jüngsten wollte ich wieder zu Hause sein.
Zu Hause trafen nach und nach die Kinder ein. Wir saßen ein bisschen zusammen, und erzählten vom Tag. Dann waren die Hausaufgaben dran, zwei Kinder gingen später nach draußen spielen und zwei in ihre Zimmer.
Der Liebste traf von seiner Wanderung ein und ging erstmal in die Badewanne. Ich nutzte einen Teil der Bolognese-Sauce für das Abendessen. Es gab aus dem selben Buch von Jamie Oliver einen Auflauf mit Gnocchi. Geht, wenn man erstmal die Sauce hat, superschnell. Es schmeckte allen, die große Auflaufform war schließlich fast leer.
Nun haben die Kinder den Geschirrspüler eingeräumt und die Wäsche weggefaltet. Alle sind in ihren Zimmern. Der Liebste geht heute früh schlafen. Ich sitze im Sessel, schreibe das hier zu Ende und schaue die Tagesschau. Danach gucke ich mal in der Mediathek nach, was ich schauen will.
Ich danke für das Mitlesen und die Anteilnahme. Hier gibt es die Möglichkeit, etwas in die virtuelle Kaffeekasse zu tun. Vielen Dank dafür!
Liebe Frische Brise,
AntwortenLöschenneben all den beschriebenen Arbeiten und Tätigkeiten haben Sie noch etwas gemacht. Sie haben ein Urlauberpaar sehr glücklich gemacht. Wir waren gerade 2 Wochen in Wismar, hatten eine Ferienwohnung gemietet und haben uns dank Ihrer vielen Tipps über die Jahre sehr, sehr wohl gefühlt. Wir haben den alten Hafen besucht, die Glücksschweine vor der Nikolaikirche gefunden, die Fika-Kaffeebar gesehen (leider geschlossen), haben ganz viele von Ihnen beschriebene Plätze gesehen und tatsächlich eine der letzten drei Nosferatouren des Jahres in der Stadt getroffen. Was für ein Ereignis. Ausflüge nach Boltenhagen, Kühlungsborn, die Insel Poel und mehr sind ebenfalls auf Ihre Beschreibungen zurückgegangen. Vielen Dank für alles, was Sie uns in Ihrem Blog zur Verfügung stellen. Liebe Grüße PaulineM
Vielen Dank! Freut mich, dass es eine schöne Zeit in Wismar war :-)
LöschenLiebe Carola... so ein freier Tag... Richtig gut hast Du das gemacht, Dich auf und davon zu machen. Ich scheitere immer wieder an meinen freien Tagen, in dem ich mir viel zu viel vornehme und dann enttäuscht bin. Naja, ich hoffe, ich lerne noch etwas Realismus. Herzliche Grüße, Birgit
AntwortenLöschenLiebe Carola,
AntwortenLöschenwie geht es dir dabei, wenn du das Haus deiner Großmutter siehst? Fühlst du dich dann ab und zu in die Kindheit zurpckversetzt und musst dran denken, wie es damals war? Mir geht es schon so und ab und zu werde ich auch sehr traurig. Denn das war schön und die Menschen von damals sind nicht mehr da. Und manchmal möchte ich mich auch zurückbeamen 🙃
Liebe Grüße Sabine
30 h Arbeitszeit + Familienherausforderungen sind ja auch wirklich nicht wenig. Wie gut, dass es da ab und zu freie Tage geben kann.
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