Samstag, 10. November 2018
Stutenkerl oder Weckmann
Wäre ich eine Profi-Bloggerin, hätte ich einen Redaktionsplan und würde schon Wochen vorher meine Beiträge planen. Dann hätte ich dieses Rezept schon im Oktober gebacken, fotografiert und vorgeschrieben. Als Spontan-Bloggerin haben meine Kinder und ich erst gestern dieses leckere Hefeteigrezept probiert. Mit viel Vergnügen!
Für den Hefeteig habe ich schon am Morgen alle Zutaten verknetet. Dann stand er ungefähr 5 Stunden rum, weil das Baby plötzlich doch keinen Mittagsschlaf machen wollte und ich nochmal zum Supermarkt fahren musste, weil *hüstel* keine Rosinen vorrätig waren. Dafür habe ich jetzt meinen Backzutatenschrank gesichtet und aufgeräumt.
Als der Teig also wunderschön bis oben zum Schüsselrand aufgegangen war, habe ich ihn ordentlich geknetet und ausgerollt. Schon im letzten Jahr hatte ich die tollen großen Ausstechformen für einen Weckmann (Amazon-Partner-Link) und eine Gans (Amazon-Partner-Link) besorgt. Die sind wirklich riesig. In der "Sendung mit der Maus" haben wir im letzten Jahr einen Bericht gesehen, wie die kleinen Tonpfeifen hergestellt werden. Das ist noch richtige Handarbeit. Hier kann man den 7-minütigen Film sehen. Ich habe die Tonpfeifen (Amazon-Partner-Link) dann gleich bestellt und sie aufbewahrt.
Unsere Teigmenge reichte für ein Männchen, eine Gans und drei kleine per Hand geformte Männchen, die nach dem Backen eher wie kleine Gespenster aussahen. Der Teig war schön fluffig und richtig lecker. Ich werde ihn ab jetzt als Grundteig für alle möglichen Figuren nehmen.
Weckmänner, wie sie im süddeutschen Raum genannt werden oder Stutenkerle, wie sie hier im Norden heißen, werden an Sankt Martin oder am Nikolaustag verschenkt. Die Tradition von Sankt Martin kenne ich aus meiner Kindheit nicht. Die Gänse spielen in der Geschichte auch eine Rolle, weshalb es sie als Gebäck oder auch als Braten gibt. In dem Buch "Alles für Sankt Martin" (Amazon-Partner-Link) gibt es eine sehr umfangreiche Sammlung an Bräuchen, Geschichten und Bastelideen für diese Zeit im Jahr.
Nun also zum Rezept:
500g Mehl
100g Zucker
1 Päckchen Trockenhefe
1 Prise Salz
50g weiche Butter
250ml lauwarme Milch
Rosinen
* in einer großen Schüssel Mehl, Zucker, Trockenhefe und Salz vermischen
* ich erwärme immer die Milch gleich mit den Butterstücken zusammen kurz in der Mikrowelle
* mit den Knethaken des Mixers Milch und Butter unter die Mehlmischung kneten
* nochmal per Hand zu einer Kugel kneten
* abdecken und an einem warmen Ort gehen lassen, bis sich das Volumen verdoppelt hat
* das dauert mindestens eine Stunde
* den Teig auf einer bemehlten Arbeitsfläche ordentlich kneten
* ungefähr 1 bis 2 cm dick ausrollen und ausstechen oder formen
* Rosinen für die Verzierungen eindrücken
* wer mag, bestreicht die Stücke noch mit verquirltem Ei
* auf Bleche legen und bei 200 Grad (Umluft 180 Grad) ca. 15 Minuten backen
Natürlich wollten alle Kinder eine Tonpfeife haben. Das Gebäck wurde komplett aufgegessen. Ich habe mir vorgestellt, es würde auch sehr gut mit Butter und Marmelade schmecken. Ich werde es auf alle Fälle zum Nikolaus wieder backen.
4 Kommentare:
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Oh lecker, die würden mir jetzt super zum Frühstück schmecken. Wir machen uns morgen früh ans Martinsgänse backen. Das macht man hier bei uns in Bayern so. Lieben Gruß
AntwortenLöschenBei uns im Süden heißen diese überaus leckeren Kerle Gräddimänner =)
AntwortenLöschenbei uns gab es statt Tonpfeifen meist einen kl Birkenzweig oder als Nikolaus dann einen tannenzweig. da machen sich dann auch vom grossen blaugelben gut die pfefferkuchenmann -ausstecher und /oder sogar ein honigkuchenteig ;o) .....tipps aus dem leben einer "inzwischengrossmutter "
AntwortenLöschenIch bin im Rheinland aufgewachsen, wo der Martinsumzug eine SEHR wichtige Angelegenheit ist, inklusive großem (in meiner Erinnerung RIESIGEM) Martinsfeuer und einem St. Martin auf seinem Pferd, der den Zug anführt. Die Tonpfeifen im Weckmann machen mich jetzt ein bisschen sentimental...
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