Montag, 23. Juli 2018
Der Morgen startet mit einem grauem Himmel. Nach wochenlangem Sonnenschein auch mal schön. Aber ausgerechnet am Tag meines Lieblingsausflugs! Um 11 Uhr wollen wir in Kappeln am Hafen sein. Dort startet die Schlei Princess ihre Fahrt die Schlei hoch bis zur Lotseninsel, der Stelle, an der die Schlei in die Ostsee mündet.
Weil die Hitze uns lange wach gehalten hat, haben wir am Morgen ein bisschen länger geschlafen. Zum Frühstück essen wir wieder die Brötchen, die der Bäcker aus dem nächsten Ort an den Hof liefert. Im Supermarkt des Ortes haben wir Rosengelee entdeckt. Himmlisch! Kommt zwar aus Sylt, aber immerhin aus dem Norden.
Nach dem Frühstück packen wir unsere Wasserflaschen und den ganzen Babykram ein. Windeln, Wechselsachen, Obstgläschen, Reiswaffeln, Trinkbecher mit Wasser usw. Wir kommen pünktlich los. Der Himmel ist doch sehr malerisch.
In diesem Jahr haben wir es uns endlich mal gemerkt: immer um Dreiviertel wird in Kappeln die Klappbrücke für 15 Minuten hochgeklappt. Das führt zu Staus auf den Straßen drumherum. Um das Warten zu vermeiden, fahren wir so los, dass wir ohne Verzögerung die Stadt erreichen.
Der große Parkplatz vor der Klappbrücke in Kappeln ist schon voll. Ui, der Ort scheint in diesem Jahr sehr voll zu sein. Wir haben Glück und finden in einer Seitenstraße einen Parkplatz. Wir laufen durch die kleine hübsche Stadt runter zum Wasser.
Bis das Schiff losfährt, haben wir noch ein bisschen Zeit. Wir sehen, wie sich die Auto-Klappbrücke öffnet und kleine und große Schiffe und Boote durchlässt. Die Schlei ist ein beliebtes Segelrevier.
Kurz nach 11 Uhr ist Einlass aufs Schiff. Viele Menschen steigen gleich die Treppen hoch aufs Sonnendeck. Da wollen wir gar nicht hin. Wir können auf dem barrierefreien Schiff mit dem Kinderwagen bis an einen der vielen Tische im Unterdeck fahren. Rundherum reichen die Panoramafenster bis zum Boden, so dass eine schöne Aussicht gewährleistet ist.
Um 11:45 Uhr legt unser Schiff ab. Weil wir im Restaurantdeck am Tisch sitzen, bestellen wir eine Runde Getränke für alle. Andere Passagiere essen warme Gerichte vom üppigen Buffet. Die drei großen Kinder pendeln zwischen dem Oberdeck, wo es ein kleines Kletterschiff gibt und unserem Platz hin und her.
Der Liebste und ich wechseln uns ab mit dem Halten und Tragen der Augustschnuppe. Irgendwann schläft sie ein und wir können sie in den Kinderwagen legen. Der Liebste bleibt bei ihr. Ich kann an Deck fotografieren und lasse mir den Wind um die Nase wehen.
Nach 30 Minuten Fahrt taucht der Fischerort Maasholm auf. Im Yachthafen wird ganz kurz angelegt. Ein paar wenige Passagiere steigen aus oder zu. Ein ganz schmaler Steg ist dafür da. Dann geht es gleich weiter. Nur noch ein paar Minuten, dann erreichen wir die Lotseninsel.
Am Horizont taucht schon der Leuchtturm der Lotseninsel auf. Vor ein paar Jahren wurde seine Farbe seine Farbe von schwarz-weiß nach grün-weiß geändert. Wie schön er jetzt leuchtet! Und die Wolkendecke reißt auch auf. Das Wasser schimmert gleich in ganz anderen Farben. Unter den Wolken war es grau, weiß, dunkelgrün, lila, ja manchmal fast schwarz. Unter dem blauen Himmel ist das Wasser türkis, gelb, hellblau, hellgrün, blassblau. Mit Glitzer, natürlich.
Und dann legen wir an der Lotseninsel an. Das Mutzelchen, der kleine Bruder und der Adventsjunge gehen mit mir von Bord. Sie laufen gleich zum Wikingerschiff zum Klettern in der Nähe des Strandes. Der Liebste bleibt mit der schlafenden Augustschnuppe auf dem Schiff.
Ich beeile mich, damit ich die Erste am Leuchtturm bin. Um die 200 Leute sind mit uns auf dem Schiff. Die meisten steigen aus und schauen sich die Insel an, die streng genommen gar keine Insel ist. Zwischen Maasholm und der Lotseninsel verläuft ein ganz schmaler Streifen Land, der allerdings nur der Natur vorbehalten ist. Es ist ein Vogelschutzgebiet.
Aber zurück zum Leuchtturm. Im letzten Herbst war der Zugang zum Turm wegen Bauarbeiten versperrt. Nun gibt es auf beiden Seiten des Weges ein Geländer. Ich bin tatsächlich die Erste auf dem schmalen Weg und genieße den Anblick. Schnell laufe ich einmal zum Leuchtturm hin und wieder zurück. Ich liebe diesen Ort! Segelboote fahren um den Leuchtturm drumherum, Himmel und Wasser sind weit und es weht eine frische Brise. Auf dem Rückweg kommen mir alle anderen Leute entgegen.
Ich laufe zu den Kindern. Das Mutzelchen ist schon wieder auf dem Schiff. Der kleine Bruder und der Adventsjunge sind am Strand und gehen ihrer Lieblingsbeschäftigung nach: Steinweitwurf. Uns bleibt nur noch wenig Zeit, bis das Schiff wieder ablegt. Wir stopfen uns die Taschen mit schönen Steinen voll. Da ist noch einer! Und der ist auch schön! Der Adventsjunge verliert fast seine Hose, so schwer und voll sind die Hosentaschen.
Da tutet auch schon das Schiffshorn und ruft damit die Passagiere an Bord. Jetzt aber schnell! Eigentlich wollten wir dieses Mal länger bleiben und in der "Giftbude" ("Gift" von norddeutsch "Gabe") etwas essen. Wir hätten dann 3 Stunden Aufenthalt auf der Insel gehabt und wären mit dem Nachmittagsschiff zurück gefahren. Aber leider ist der nette junge Betreiber mit den innovativen Ideen vom Herbst nicht mehr da. Das haben wir vorher schon im Internet gesehen. So haben wir für den Nachmittag etwas anderes geplant und fahren wieder zurück.
Nach einem kurzen Stopp in Maasholm geht es wieder zurück nach Kappeln. Weil die Kinder Hunger haben, bestellen wir auf dem Schiff Pommes für alle. Um 13:55 Uhr erreichen wir den Hafen mit der charakteristischen Klappbrücke. Das war ein schöner entspannter Ausflug! Bis zum nächsten Mal!
Was für schöne Fotos, tolle Impressionen und wieder viel interessanter, kurzweiliger text. Liebe Grüße von Kathrin
AntwortenLöschenDankeschön! Ich musste mich echt beherrschen bei der Fotoauswahl :-)
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