Mittwoch, 1. Mai 2024

Bunte Tage in Berlin...

... liegen hinter mir. Vollgepackt bis obenhin waren sie!

Zunächst hatte ich allerdings Sorge, dass ich nicht hinfahren könnte. (Vorsicht, zahnmedizinische Schilderung!)

Ich hatte keine Ahnung, was passiert, wenn eine Zahnkrone rausfällt. Einen Tag vor meiner Reise war das bei mir der Fall. Doch ich konnte zum Glück ein paar Stunden später in die zahnärztliche Praxis kommen. Bis dahin spürte ich, wie sich ein gänzlich ungeschützter Zahn anfühlt. 

Als der dann vor dem Wiederaufsetzen der Krone saubergemacht und mit einem Gerät trockengepustet wurde, war ich das erste Mal in meinem Leben einer Ohnmacht nahe, solche Schmerzen waren das. Ich habe erst geschrieen und dann Sterne gesehen. Uhhhhh! Aber seitdem ist alles wieder gut. Kauen kann ich auf der Seite auch wieder, was schon eine Weile nicht mehr der Fall war. Die Krone hatte sich aufgrund fehlerhafter Klebemasse wohl schon über längere Zeit lockergeruckelt. (zahnmedizinische Schilderung fertig)

So konnte ich also am Donnerstagmorgen um kurz nach 5 Uhr den Zug von Wismar nach Berlin nehmen. Die Fahrt verlief reibungslos und schön ruhig. Am Alexanderplatz stieg ich aus und in die U-Bahn um. Im Motel One in der Prinzenstraße war am Morgen noch kein Zimmer für mich frei. Ich gab meinen Koffer ab und bewegte mich Richtung Mitte zum Ort meiner Weiterbildung.  

Zwischenstopp zum Akklimatisieren....


... und dann war ich von 11 bis 17 Uhr in den Räumen der Stiftung Kinder forschen mit der schönsten Aussicht über Berlins Dächer. Wir Teilnehmerinnen wurden drauf vorbereitet, eine Fortbildung zum Thema "Klimawandel begreifen und gemeinsam handeln" für pädagogische Fachkräfte durchzuführen. 

Dabei wechselten wir ständig ab zwischen praktischer kreativer Arbeit, Gruppenarbeiten, Diskussionen, Reflexion des eigenen Handelns und erweiterten unser Hintergrundwissen zum Klimawandel, Klimafolgenanpassung, zum Philosophieren mit Kindern und zur Bildung für nachhaltige Entwicklung.  


In der Mittagspause lief ich ich Stückchen und war ganz erfreut, dass ich den Köllnischen Park in der Nähe entdeckte. Heinrich Zille erkannte ich gleich, hatte ich doch als Kind ein Buch, in dem das Denkmal aus dem Jahre 1965 verewigt wurde. "Bärchens Bummelbus" hieß das Buch.



Mittagspausenaussicht über die Spree.


Am Abend bekam ich dann im Motel One mein Zimmer. Schlicht und gemütlich, wie immer. 


Schneller als gedacht traf ich doch nochmal meinen Großen. Es war sein letzter Abend in Berlin vor seinem Umzug nach Luxemburg. In einem chinesischen Restaurant aßen wir gut und tauschten uns aus. Nun richtet er zusammen mit seiner entzückenden Freundin das erste Mal eine eigene Wohnung ein. Seit er im September 2016 ausgezogen ist, hatte er immer nur kurzfristige möblierte Bleiben. So spannend!

Am Freitag saß ich wieder von 9 bis 15:30 Uhr in der Weiterbildung. Das war wieder ganz schön viel Lernstoff für mich. Aber ich freue mich auf meine zukünftigen Aufgaben, die daraus resultieren. 

Dann gings für mich wieder übern Alex, diesmal zum Umsteigen, denn am Abend war ich mit einer langjährigen Internetfreundin verabredet. Wir trafen uns in Friedrichshain und aßen erstmal etwas. Dann flanierten wir durch die Straßen und genossen die fast sommerliche Stimmung. 


Blick zum Bahnhof Warschauer Straße mit dem neuen höchsten Bürogebäude Berlins. 


Der nächste Tag war Samstag. Ich wachte um 7 Uhr im Hotelzimmer auf, genau in dem Moment, als mir meine Große schrieb, dass ihr Zug von Wismar nach Berlin ausfiel. Der nächste Zug ging zwei Stunden später. Ich trödelte vor mich hin und suchte mir eine Kaffeerösterei aus, in der ich in Ruhe Zeitung lesen könnte. 


Gegen 13 Uhr kam endlich meine Große am Bahnhof Alexanderplatz an. Wir fuhren schnell ins Hotel, ihre Sachen abstellen. Der Grund ihres Besuches in Berlin war die Ausstellung von vier Künstlerinnen, die sie auf Instagram verfolgt. Besonders eine junge Frau mag sie sehr, von ihr hat sie viel für ihr eigenes künstlerisches Können gelernt.

Der Besuch bei Modulor, einem supergroßen Laden für Kunstbedarf, fiel wegen der fortgeschrittenen Zeit etwas kurz aus. Wir bewegten uns schließlich Richtung Kreuzberg zu einer kleinen Ladengalerie. Dort sahen wir Kunstwerke und trafen die Künstlerinnen. Diese nahmen sich viel Zeit für ihre Fans, meine Große war sehr, sehr glücklich. 


Nach diesem schönen Erlebnis schlenderten wir durch den Kreuzberger Bergmannstraßenkiez. Ich war über zwanzig Jahre nicht mehr dort und sehr angetan von der städtebaulichen Entwicklung. Mit einfachen Mitteln wurden die Straßen beruhigt. In der Mitte standen überall Hochbeete mit Kräuterpflanzen. Dazwischen befanden sich Sitzgruppen für alle. Eine Fahrspur war für Radfahrende reserviert, eine für langsamen Autoverkehr. In so einer von Menschen hochfrequentierten Gegend eine sehr gute Idee. 

Wir stöberten in Second Hand Läden und waren essen.



Irgendwie erreichten wir den Viktoriapark und standen am Fuße des Kreuzberges, mit 66 Metern immerhin Berlins höchste innerstädtische Erhebung. Wo wir nun schonmal da waren, wollte ich meiner Großen den tollen Ausblick von oben zeigen. 

Auf der Spitze des Berges befindet sich ein Nationaldenkmal von 1821 aus Gusseisen. Um an den Sieg der Allianz in den Befreiungskriegen gegen Napoleon zu erinnern, wurde Karl Friedrich Schinkel mit dem Entwurf beauftragt. 

Wir stiegen also auf und schauten den Nordhang hinunter, der einen beeindruckenden Blick mit einer Sichtachse zur Großbeerenstraße bietet. Der lange rauschende Wasserfall war leider noch nicht in Betrieb. 



Im Anschluss fuhren meine Große und ich zur Friedrichstraße und besuchten Dussmann, das Kulturkaufhaus. Ein Traum für uns! Da stöberten wir eine ganze Weile bis wir uns in der Gegend um die Oranienburger Straße ein Restaurant aussuchten.  


Nach Sonnenuntergang spazierten wir über die Museumsinsel, einen der schönsten Orte Berlins für mich.



Am Sonntagmorgen frühstückten wir im Hotel und checkten dann aus. Am Bahnhof Alexanderplatz schlossen wir unser Gepäck ein. Dann fuhren wir wieder zur Museumsinsel. Wir wollten mal nachschauen, ob wir spontan in die Alte Nationalgalerie gehen könnten. Nein, bei der Schlange keine Chance. 

Der 250. Geburtstag von Caspar David Friedrich war der Anlass für eine Sonderschau und Grund für den Andrang. Anstellen wollten wir uns nicht. 


So fuhren wir nach Tiergarten. Auf dem Flohmarkt an der Straße des 17. Juni stöberten wir eine Weile herum. Früher gehörte der Besuch dort zu meinen festen Wochenendaktivitäten. Viele meiner Porzellanschätze habe ich dort gefunden. 


Vor der Bahnfahrt nach Wismar wollten wir noch etwas essen. Italienisch war unser Wunsch. Wir erkundeten die Restaurants rund um die Friedrichstraße, in der Marienstraße in der Pizzeria "Marienkäfer" fanden wir eine Speisekarte nach unserem Geschmack. Wir aßen sehr leckere Lieblingsgerichte, die nicht zu teuer waren und bekamen sehr guten Service. Das Restaurant kann ich weiterempfehlen.

Der Zug Richtung Ostsee war am Nachmittag sehr voll. Wir bekamen die letzten freien Plätze im Waggon und freuten uns auf zu Hause. 



Ich danke für das Mitlesen und die Anteilnahme. Hier gibt es die Möglichkeit, etwas in die virtuelle Kaffeekasse zu tun. Vielen Dank dafür!


2 Kommentare:

  1. Hallo Carola, mich fasziniert immer deine sehr ausführliche Beschreibung, wann du was gemacht hast. Schreibst du dir das alles auf? Ich könnte das nicht so exakt wiedergeben😁😁😁. Liebe Grüße von Mo

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  2. Dem schliesse ich mich an. Ich bin eigentlich keine Reisefreundin, aber Deine Berichte machen mir immer Appettit. So viel Mühe! Herzlichen Dank dafür!
    Einen schönen Mai wünscht Dir Andrea

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