Nun ist unser Herbsturlaub in Dänemark leider schon wieder vorbei. Ich bilde mir ein, wenn ich hier auf Hamburgs Straßen ein bisschen langsamer laufe und ein bisschen bewusster in den Himmel schaue, kann ich noch ein bisschen von der Entschleunigung und Entspannung von Dänemarks Weite für mich konservieren. Beim Sichten der Fotos fühle ich mich auf alle Fälle sehr glücklich und ich bin dankbar, dass wir diese Reise machen konnten.
29. und 30. September 2018
Samstags ist Anreisetag in Dänemark. Diesmal merken wir es auf unserer Fahrt in den Norden sehr. Gegen 9 Uhr am Samstagmorgen fahren wir los. Gefühlt fahren wir aufgrund von Staus auf der Autobahn auf Schleichwegen im Kreis, bis wir endlich hinter Flensburg die deutsch-dänische Grenze erreichen.
Ab da fahren wir ganz gemütlich immer geradeaus, geradeaus, geradeaus bis ganz nach oben in den Norden Dänemarks, nach Nordjütland. Auf der dänischen Autobahn gibt es eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 110 bis 130 km/h. Das und der kaum vorhandene LKW-Verkehr machen die Fahrt ganz angenehm. Außerdem sind die Toiletten an den Raststätten sauber und kostenlos, es gibt Kinderspielzimmer und Zimtschnecken überall.
Nach 8 Stunden Fahrt mit einigen Pausen kommen wir endlich in unserem Ferienhaus am Ostseestrand nördlich von Strandby an. In diesem Haus waren wir vor 3 Jahren auch schon. Es hat uns gut gefallen und so buchten wir es wieder. Vorher haben wir die Schlüssel an einem Touristikbüro abgeholt. Bettwäsche, Handtücher und ein Kinderstuhl stehen in einem großen Paket bereit.
Wir laden unser Gepäck aus dem Auto und der Dachbox aus. Während ich die Betten beziehe, fährt der Liebste zum nächsten Supermarkt und kauft ein Grundsortiment an Lebensmitteln ein. Weil die Augustschnuppe alles abräumt, stelle ich einige Dekorationsartikel im Ferienhaus weg. Nach dem Abendbrot wird der Kamin angefeuert und wir machen es uns gemütlich.
Als die Augustschnuppe am nächsten Vormittag ihr Schläfchen hält, mache ich mit den drei Großen einen Spaziergang zum Meer. Bloß ein Stückchen durch den Wald und über die Dünen, dann sind wir schon da. Wir haben den Strand fast für uns alleine. Unsere Jackentaschen sind leider hoffnungslos zu klein für die vielen, vielen Strandschätze.
Nach dem Mittagessen machen wir unseren ersten Ausflug. Die Kinder haben sich am dringendsten einen Besuch bei der "versunkenen Kirche", wie sie das nennen, gewünscht. Sie können sich noch an unseren Besuch im Oktober 2015 erinnern. Da haben sie im Wäldchen um den Kirchturm drumherum gespielt, was sie nun fortsetzen wollen. Mir persönlich hat ja der Besuch im März 2010 sehr gut gefallen, als um den weißen Kirchturm auch noch Schnee lag.
Nur 30 Minuten brauchen wir mit dem Auto von unserem Ferienhaus zur "Tilsandede Kirke" in der Nähe von Skagen. Auf dem Weg dorthin passieren wir eine Mondlandschaft. Kilometerweit sehen wir nur flache Sandhügel mit spärlichem Grasbewuchs bis zum Horizont. Das waren früher alles Wanderdünen. Um überhaupt nach Skagen zu gelangen, wurden sie irgendwann bepflanzt. Der Landstrich zwischen Nord- und Ostsee ist seit jeher starkem Wind und Sandflug ausgesetzt. Die Stelle hatte ich schon ganz vergessen und bin wieder sehr fasziniert.
Am alten Kirchturm gibt es diesmal etwas Neues: die Tür steht offen. Wir gehen hinein und sehen eine weitere, sehr kleine Tür. Wir entdecken einen Schriftzug. "Pas på hovedet!" Was soll das heißen? Darf man hinein oder ist es ein Verbot? Wir machen es uns einfach und geben die Worte im Handy in den Übersetzer ein. "Beobachte deinen Kopf!" Ah, okay, das verstehen wir. Die Wendeltreppe ist winzig klein und ganz steil. Zum Festhalten hängt ein dickes Tau in der Mitte der Wendeltreppe herab. Drinnen ist es nur schummerig beleuchtet von einem Lichterschlauch. Die Steinstufen sind total ausgetreten. Es ist so eng, dass wir mit unseren Jacken an den Wänden entlangschaben. Es ist ein bisschen unheimlich.
Nach der Wendeltreppe ist es wieder heller und wir stehen auf einem Holzgerüst. Von oben können wir auf ein gemauertes Gewölbe schauen, das die Decke des Turmeingangs bildet. Interessant! Wir schauen aus den Fenstern und sehen in der Ferne Skagen mit seinem großen Hafen. Unten am Kirchturm ist der Bereich abgesteckt, wo sich früher das Kirchenschiff befand. Das wurde aufgrund starker Versandung 1805 abgerissen. Der Turm wurde seitdem als Seezeichen genutzt. Aus dem anderen Fenster winken wir dem Liebsten und der Augustschnuppe zu, die unten auf uns warten.
Nach dem Abstieg sind wir schon ein bisschen stolz auf uns, weil das echt ein Abenteuer war. Jetzt fahren wir noch das Stück nach Skagen und dort durch den Ort. Wir möchten den Grauen Leuchtturm besichtigen, an ihm sind wir bis jetzt immer nur vorbeigefahren. Doch wir sind schon ein bisschen zu spät dran. Weil es unten im Leuchtturm auch eine Ausstellung über die Wanderung von Zugvögeln gibt, sollte man schon etwas Zeit mitbringen. Wir machen eine kleine Kaffeepause im gemütlichen Leuchtturmcafé. Als wir wieder hinaustreten, zieht bei Sonnenschein eine Regenwolke durch. Da muss doch irgendwo... ja! Da ist der Regenbogen, einmal quer übers Meer!
Ich bitte den Liebsten, doch mal kurz am Parkplatz zu halten, von wo aus man zur Landzunge Grenen laufen kann, an der sich die Nordsee und die Ostsee treffen. Dort gibt es einen Hügel mit Ausblick. Es nieselt noch ein bisschen. Das Mutzelchen, der kleine Bruder und der Adventsjunge wollen mit mir mitkommen. Wir stehen auf dem Hügel und genießen die Aussicht. Es ist einfach eine ganz besondere Gegend hier oben. Die Kinder wollen noch kurz einen der Bunker sehen, die hier halb versunken am Strand stehen. Wir laufen einmal drumherum. Währenddessen versuche ich zu erklären, was es damit auf sich hat. Dann kommt wieder eine Regenhusche und wir laufen schnell zurück zum Auto.
Fortsetzung hier...
Toller Bericht, super schöne Urlaubseindrücke! Meine Schwiegereltern waren grade auch eine Woche in Dänemark; echt eine Reise wert, grade mit der Familie.
AntwortenLöschenLG, Richard & Hugo (vom vatersohn.blog).
Dankeschön, es ist einfach herrlich dort!
LöschenAch, wie es mich an zig Urlaube dort oben erinnert. Es ist sooo schön dort, für alle:Familien, Paare, Alleinreisende. Es ist entschleunigt, einfach eine andere Welt. Und es gibt jeden Tag Neues zu entdecken. Dazu 2 Meere, wo hat man das schon. Seid ihr mal in der Gamnmle skole bei Sörig gewesen? Auch sehr wunderbar!Danke für die schönen Erinnerungen! Sunni
AntwortenLöschenHachseufz... Nee, da waren wir noch nicht. Kommt auf die Liste fürs nächste Mal :-)
Löschenwunderwunderwunderschön!!!! in das haus würd ich sofort auf dauer einziehn. sehr gemütlich. ich mag den norden auch sehr. vielleicht darf ich irgendwann auch dort urlaub machen ☺️. hachseufz. danke für den schönen bericht zum träumen.
AntwortenLöschenIch sage auch jedes Mal: wenn ich ein Haus hätte, dann genau so eines :-)
LöschenZweierlei :es ist unfasslich wieviel seit 1975 versandet ist .. und der Sand geht über die Kirche...und unser leben dahin ...mir fällt dabei auch das Gedicht von Agnes Miegel "die Frauen von nidden" ein.
AntwortenLöschenund nun ganz weltlich: im Wohnzimmer an der Wand sind 4 Bilderrahmen zu sehen deren Motive mir ausnehmend gut gefallen ... waren das Motive in kreuzstich , gemalt oder genäht ??? das sieht so inspirierend aus, so etwas ähnliche würde ich doch glatt mit den augen klauen und nacharbeiten ;o)
bewahre die eindrücke und Stimmung!
Gruss aus b
.....karola
Das Gedicht schaue ich mir mal an, danke!
LöschenDie Bilder waren gemalt. Mir haben sie auch sehr gut gefallen :-)
Wir müssen das dringend auch mal wieder in Angriff nehmen. Wir waren einmal vor zig Jahren dort.
AntwortenLöschenViele liebe Grüße
Die Großfamilienmama
Macht das, es ist sooo schön!
LöschenGrüße zurück!
Was für ein wunderschöner Urlaub, ich bin schon mächtig auf die Fortsetzung gespannt, denn den Norden finde ich einfach wunderschön!
AntwortenLöschenLG zu Dir
Manu
Wunderschöner Bericht und tolle Bilder, ich liebe Dänemark und kann mich schon erholen, wenn ich deine Bilder ansehe.
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Susa
Dankeschön :-)
Löschenso wunderbar, besser geht es nicht, wir fahren im November wieder 2 Wochen nach Sondervig, ich freue mich schon sehr darauf, 2mal im Winterhalbjahr erholen wir uns dort, viel Freude euch noch !!!
AntwortenLöschenPrima! Gute Erholung Euch!
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