Letzte Woche bekam ich aus dem Nachlass meiner Oma ein Paket voller Erinnerungen geschickt. Fotoalben, Briefe, Urkunden, Rezepte, Kalender... Eine wahre Schatzkiste! Jetzt stöbere ich in den Sachen und tauche ein in das Leben der Generationen vor mir. Leben auf dem Hof in Ostpreußen, Hochzeiten, Geburtstagsfeiern, Beerdigungen, Wismar, die Ostsee - die Eckpunkte im Lebenslauf. Wenige Reisen, ein kleiner Garten, bescheidenes Glück. Gesichter von Menschen, die ich nicht mehr fragen kann. Dass meine Oma wirklich sparsam gelebt hat, sieht man an dem Kalender von 1947, den sie bis zum Schluss als Geburtstagskalender benutzt hat. Ihr dünnes Tagebuch beschreibt die Flucht und das karge Leben nach Kriegsende. 1949 erst begreift die Familie, dass sie wohl nicht mehr in die Heimat zurückkehren kann. Sehr gut gefällt mir die handgefertigte Silberbrosche, die meine Uroma zu ihrer goldenen Hochzeit trug. Das ist eins der wenigen Schmuckstücke, die geblieben sind. Und so langsam kommt in meinem Bewusstsein an, dass es nun eine Person weniger gibt, die ich anrufen kann.
Hallo,
AntwortenLöschenda hast du ja einen wahren Schatz bekommen. Solche Erinnerungen sind toll.
Schön, dass du sogar ein Foto besitzt auf dem die Uroma die Brosche trägt!!!
Meine Großeltern sind ebenfalls mit meinem Vater und seinen Geschwistern aus Ostpreussen geflohen. Ich habe auch ein paar Bilder aus dieser Zeit.
Ich wünsche dir viel Freude damit!
Liebe Grüße
Stefanie
zu Tränen gerührt....
AntwortenLöschenHalte es in Ehren !
Uff, das rührt mich grade sehr.
AntwortenLöschenIch kann mich nur den beiden über mir anschließen - halte es gut in Erinnerung und Ehren.
Deine Oma sieht sehr schön aus auf dem Foto. Mir gefallen auch so alte Bilder, sie duften und fühlen sich ganz anders an als unser heutiges Fotopapier.
Ganz liebe Grüße,
Cornelia
Das rührt mich auch gerade sehr. Aber die Erinnerungen sind wunderbar, wahre Schätze.
AntwortenLöschenLieben Gruß Sabine
Hallo, du Liebe,
AntwortenLöschendas sind die Seele füllende Schätze, schön, dass sie nicht unachtsam verloren gingen. ich finde, das ist das wirkliche Erbe deiner Oma. Meine Omi hat mir auch ein kurzes Tagebuch hinterlassen, das nach den schweren Nachkriegsjahren endete und Bücher über Bücher und meine Veträumtheit, die ich als Kind mit ihr so wunderbar leben konnte, von fernen Ländern, vom Gärtnern im kommenden Frühling, von den Abenteuern unserer Helden (Tom Sawyer, Robin Hood, Die drei Musketiere...)
Deine Zeilen über deine Oma, auch die vom Jahresanfang, haben mich tief berührt. Schön, dass du ihr hier so ein lebendiges Gedächtnis setzt.
Übrigens war ich auch schon oft in Metelsdorf und in Martensdorf und in Wendorf ;-))))
Sei herzlieb gegrüßt
tüftelchen
Da wird einem doch warm ums Herz, oder?
AntwortenLöschenLG Sabine
Da hast du einen wirklichen Schatz bekommen !!
AntwortenLöschenHerzlichst,
Frau Mena.
Schnief...gut hüten die Kostbarkeiten!!! Solche Erinnerungen bekommt nicht jeder, das ist ein wahrer Schatz.
AntwortenLöschenLiebsten Gruß,
Kecke
Mich rührt die Geschichte deiner Oma sehr. Vor allem vielleicht weil du sie so würdigen kannst, was so glaube ich nicht vielen Menschen gegeben ist. Und dann sind da noch diese vielen Parallelen: Meine Schwiema, die ebenfalls 1945 aus Ostpreußen nach Wismar kam. Metelsdorf, das nur ein Dorf weiter ist als jenes wo die Familie damals gewohnt hat. Diese alten Fotos, die so viel Würde ausstrahlen. Ich abe mich schon gefragt, ob sie sich wohl gekannt haben. Liebe Grüße
AntwortenLöschenJa, das fände ich auch interessant.
LöschenLeider kann ich sie nun nicht mehr fragen...
Dazu fällt mir ein Buchtipp ein:
AntwortenLöschen"Glantz-Zeiten" von Enno Glantz und Heike Weiberg. Erzählt von der Familiengeschichte der Familie Glantz aus Delingsdorf. Gefällt dir bestimmt, weil ähnlich wie bei deiner Oma, Flucht vom Hof in Wismar, Regionenübergreifend Mecklenburg und Hamburg und sehr schön geschrieben.
= Das ist übrigens die Familie Glantz vom Erdbeerhof in Dehlingsdorf, deren rechteckige Erdbeeren(-verkaufsbuden)im Hamburger Raum zur Erdbeerzeit mit Erdbeeren, -Saft, -Marmelade, Himbeeren Kirschen usw. überall zu sehen sind.
LöschenGruß Sibylle aus Wellingsbüttel.
Merk ich mir, danke!
LöschenHab mir schon gedacht, dass das die Erdbeerfamilie ist ;-)
ich freue mich für dich, daß du so viele erinnerungsstücke hast. das ist wunderbar. und dann metelsdorf :), ich bin in bad kleinen aufgewachsen. nicht weit weg.
AntwortenLöschenWow! Wahnsinnn!
AntwortenLöschenDadurch dass meine Oma seit einem Jahr wegen ihrer Demenz leider im Heim lebt haben wir ihr Haus ja quasi schon einmal auf den Kopf gestellt. Dort gab es leider nicht solche Schätze, aber doch findet man immer wieder Dinge die Erinnerungen sind. Schön, dass du sie bekommen hast!
Liebe Grüße
Speedy
Ganz tolle Sachen sind das - wirklich ein Schatz. Und vergiss nicht für deine Kinder die Bilder zu beschriften, sonst haben sie später Probleme, die Verwandten zuzuordnen. So ging es uns nämlich.
AntwortenLöschenLiebe Grüsse und viel Spass bei der Reise ins Graue, Brigitte
Sehr bewegend! Ich versteh absolut dein Eintauchen in eine vergangene Zeit und das Gefröstel beim Auftauschen.
AntwortenLöschenViele Grüße, freulein Yvonne
Liebe Frau FrischeBrise,
AntwortenLöschendies ist doch ein wunderschönes Erinnerungspaket an Ihre Oma! Fotoalben wie handschriftliche Erinnerungen und Berichte- und die Silberbrosche (wie die GeorgJensenBroschen um 1925-29 gestaltet) erzeugen besondere Erinnerungen und Gefühle.
Liebe Grüße, Sibylle aus Wellingsbüttel
Oh, jetzt haben Sie mich aber auf den Geschmack gebracht!
LöschenDer Schmuck von Georg Jensen ist aber wirklich schön!
das ist ja spannend, habe die Geschicht von meinem Opa recherchiert der in Russland gefallen ist Allerlei Dokumente wie Feldpostbriefe und alte Fotos verwendet. Das macht mir Spaß, habe viel über Fluchtschicksale gelesen und besonders in Ostpreußen war es sehr schlimm.
AntwortenLöschenlg
Susi sorglos
Das ist ein phantastisches Foto! Solche Erinnerungen sind wertvoll, wie schön, dass Du so ein tolles Paket bekommen hast.
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Juniwelt
Wertvoll, so wertvoll. Wie schön, trotz der damit zusammenhängenden traurigen Gedanken. Und solch handschriftlichen Erinnerungen sind etwas ganz wunderbares. Ich hatte immer das Gefühl, die Zeilen sprechen direkt zu mir. Schön, dass Du dieses Paket erhalten hast.
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