Montag, 5. September 2016

Ein neuer Lebensabschnitt

Wenn ich unser Haus erreiche, halte ich Ausschau nach seinem Fahrrad vor unserer Tür. Ein Zeichen, ob er zu Hause ist oder nicht. Beim Bäcker kaufe ich aus Gewohnheit ein Stück Kuchen für ihn mit. Meine Gedanken wandern immer wieder zu ihm.

Vor über einer Woche ist unser Großer ausgezogen. Er wohnt und studiert nun in der Nähe von Koblenz. Er hat eine großartige Chance bekommen und sie ergriffen.

Zuvor hat er sein Zimmer ausgeräumt und an das Mutzelchen übergeben. Stück für Stück hat er seine Sachen in seine neue kleine Wohnung gebracht. Am Abreisetag ist er mit einem riesengroßen Trolley zum Bahnhof gerollert.

Wir haben ihn als ganze Familie begleitet. Sehr schön fand ich, dass seine Freundinnen und Freunde auch am Bahnhof waren, um sich von ihm zu verabschieden. Es gab Abschiedsgeschenke, Fotos und viele Umarmungen.

Ein neuer Lebensabschnitt hat begonnen. Für ihn und für uns. Wir müssen uns alle noch an diesen neuen Zustand gewöhnen. Die Kleinen vermissen ihn. Ich tausche Nachrichten mit ihm aus. Über die Uni, Haushaltskram und Pflasterfragen. Ich bin sicher, die unsichtbare Nabelschnur hält. Egal, wie lang sie ist.

Und ein Tränchen habe ich erst verdrückt, als der Zug weggerollt ist und ich sah, wie seine Freundinnen und Freunde weinten.


18 Kommentare:

  1. Und so ein aufregender. Für ihn. Und euch! Alles Liebe!!!

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  2. Alles Gute für euren Großen.
    Und euch ein gutes Neusortieren und Neufinden in der übrigen Kernfamilie.
    LG von TAC

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  3. Ganz bestimmt hält sie! Und toll, dass er sich so selbstverständlich auf den Weg macht! Meine große Tochter hat sich da etwas schwerer getan, sie ist erst einmal zu ihrem Freund gezogen (gar nicht weit weg). Aber nun ist es gut, so wie es ist.
    LG, Micha

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  4. 15 Jahren liegen beim Sohn bis zu diesem Schritt noch vor mir und sie werden wohl rasant vergehen. Deinem Sohn einen guten Start im nächsten Lebensabschnitt.

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  5. Alles erdenklich Gute für Euch alle. Es liegt schon ein bißchen Wehmut in der Luft, aber es ist wie es ist und es ist gut so. Verbunden bleibt man ein Leben lang, egal wieviele Kilometer dazwischen liegen.
    LG
    Che Vaux

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  6. Oh. Mir kommen direkt die Tränchen beim Lesen....Wir sind auch ganz in der Nähe von Koblenz, wenn Dein Sohn irgendeine Art Rat/Tipps/Hilfe braucht, jederzeit! Und wenn ihr ihn mal besuchen wollt können wir euch auch weiterhelfen...und ein Treffen wäre dann ja auch toll! Herzliche Grüße vom Rhein!

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  7. Ach, ich fühl mit mit dir!!! Meine Mittlerer ist auch schon ausgezogen! Und der Älteste kommt nur mehr am Wochenende heim! Für die "Kinder" beginnt ein neuer Lebensabschnitt und für uns Mamis auch,....*DrückDich*
    LG

    Frau Ka

    Http://www.frau-ka.com

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  8. Liebe Carola,

    Da musste ich beim Lesen ein kleines Tränchen verdrücken...genauso wird es mir in einem Jahr gehen, wenn unsere Große das Nest verlassen wird.
    Ich drück dich mal. <3
    LG Alexandra

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  9. Liebe Carola,

    Wie gut ich Dich verstehe. Mir rollten auch die Tränen bei deinem Bericht und als ich vor 6 Jahren meinen Großen im Stadtteil Wedding in Berlin zurück ließ. schon in der 8. Klasse stand für ihn fest, dass er wenn, dann nur nach Berlin geht. Inzwischen ist er6 Jahre dort und hat gerade einen fantastischen Master hingelegt.
    Die Zweite ging nicht so weit, nach Köln und kam jedes zweite Wochenende nach Hause wegen der Fußballdauerkarte. Inzwischen ist sie in einer Beziehung und kommt jedes Wochenende nach Hause. Ich freue mich jedes Mal.
    Aber ganz schwer wurde mein Mutterherz vor zwei Wochen, da ist die Jüngste ausgezogen, von der ich dachte, dass sie am längsten bleibt, schließlich studiert sie in der Nachbarstadt. Dann auch sofort mit dem Freund zusammen. Mannomann tu ich mich schwer. Gleichzeitig ging noch die Beziehung meines Sohnes - eine Fernbeziehung - zu Ende. Nach sechs Jahren ist einem dieses Mädel so fest als Herz gewachsen wie eine dritte Tochter.

    Wie Du schon sagst, die Nabelschnur............
    Ich wünsche deinem Sohn viel Erfolg, er wird das wuppen und dem Mutzelchen viel Spaß im eigenen Reich.
    LG Heidrun

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  10. ..ja, irgendwie rührend...
    Alles Gute euch allen!

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  11. Alles Gute für den Großen und auch für den Rest der Fam. Zum Glück sind heutzutage ja vielfältige Kommunikationsmöglichkeiten vorhanden. Wenn ich noch denke, wie es bei uns war.....wir haben uns Sonntag abend immer verabredet, wann das Kindlein (18J.) runter gehr zur Telefonzelle in der Stadt. Wir haben dann von unserer Zelle im Ort die andere Zelle angerufen und dann telefoniert. Blöd, wenn gerade ein anderer telefonierte... LG von Frau Boddenliebe

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  12. Oh ja, das ist ein neuer Abschnitt. Ich kann deine Gefühle und dein Erleben so gut nachvollziehen. Bei uns wird zum Wintersemester das dritte "Kind" zum Studium das Haus verlassen. Und es fühlt sich nicht anders an als bei den ersten beiden. Und doch ist es ja genau das worauf wir hingelebt habe, wir sie erzogen haben... Selbständig sollten sie werden und nun ist es soweit. Du darfst dir gratulieren, du/ihr habt viel geleistet!!

    Tja und inzwischen kommen sie in den Semesterferien, oder an manchem Wochenende nicht mehr alleine. Wir werden an solchen Tagen derzeit immer mehr. :) Auch wieder ein neuer Abschnitt.

    Unsre Älteste ging nach dem Abi über ein Jahr lang nach Tanzania. Was war ich froh um all die Möglichkeiten der Kommunikation die wir heute haben... trotz Stromausfällen und streikenden Generatoren. :)

    Liebe Grüße von Los-lass-mama zu Los-lass-mama :)
    Hab ich dir eigentlich schon mal geschrieben, dass ich sehr gerne bei dir lese, seit ich dich entdeckt habe?
    Liebe Grüße
    Christine

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