Montag, 11. März 2013

Tagebuchbloggen

Pssst, wir sind gestern schon wieder aus Kühlungsborn zurückgekommen. Weitere Bilder zeige ich Euch in den nächsten Tagen.

Ein Blog ist ursprünglich nichts anderes als ein Tagebuch. Elektronisch. Aber nicht so geheim. Eigentlich mache ich nichts Anderes als Tagebuchbloggen, denn alles, was ich hier so schreibe, ist mein Alltag.
Manchmal ist es aber interessant, mal genauer hinzuschauen. Deshalb mache ich mit bei der Woche des Tagebuchbloggens, das Frau Brüllen angeregt hat. "Was machst Du eigentlich den ganzen Tag?" wird man als Frau, und vor allem als Mutter in Elternzeit oft gefragt. Erzähle ich Euch:

Montag:

02.00 Uhr:  der Adventsjunge räkelt sich und schnauft im Schlaf, das heißt, er hat bald Hunger
02.36 Uhr:  das Schnaufen wird lauter, gut, der Adventsjunge bekommt etwas
03.00 Uhr:  ich schlafe wieder ein
06.30 Uhr:  der Liebste steht auf
06.43 Uhr:  ich höre die Stimmen von den beiden Kleinen, die sich alleine anziehen
06.55 Uhr:  der Adventsjunge wird wach, ich wickle ihn und muss ihn einmal komplett umziehen, weil die Windel mal wieder undicht war
07.05 Uhr:  der Liebste und die beiden Kleinen sitzen am Frühstückstisch, ich bringe das Baby dazu
07.15 Uhr:  ich gehe duschen, die anderen frühstücken
07.30 Uhr:  der Kaffe läuft, ich schmiere mir eines von den letzten Brötchen aus Kühlungsborn
07.35 Uhr:  die beiden Kleinen kämmen, eincremen, Handschuhsuche, in Schneeanzüge stecken
07.55 Uhr:  der Liebste und die beiden Kleinen brechen auf, Küsschen, winken, Tür zu
08.05 Uhr:  der Adventsjunge ist müde, ich beruhige ihn und frühstücke mit Baby auf dem Arm
08.15 Uhr:  Blogrunde, Blogeintrag schreiben, Fotos sichten
08.45 Uhr:  den Adventsjungen ablegen, Tisch abräumen, Waschmaschine anstellen, Trockner leeren
09.00 Uhr:  der Adventsjunge hat Hunger, danach halte ich ihn eine Weile und staune über den Schneefall
09.30 Uhr:  der Adventsjunge schläft, ich räume den Geschirrspüler aus und ein
09.40 Uhr:  der Teenie steht auf, er hat Märzferien
10.10 Uhr:  der Teenie kommt ins Wohnzimmer und wird vom Schnee vor den Fenstern geblendet: "Boah, ist das hell!"
10.15 Uhr:  ich bringe die Koffer von unserem Ausflug in den Keller
10.20 Uhr:  die Rollen der Trollys waren dreckig, der Boden nun auch, also Staubsauger raus und dann gleich mal die gesamte Wohnung saugen
10.40 Uhr:  ich gehe interessehalber im Garten die Schneedecke messen, es sind 13cm
11.00 Uhr:  der Adventsjunge wird wach und möchte ein wenig beschäftigt werden
12.00 Uhr:  der Adventsjunge schläft auf dem Sofa, ich sitze neben ihm und mache ein bisschen Internet"papier"kram und mache fertige Maultaschen warm
13.00 Uhr:  der Teenie packt seine Tasche, denn er fährt heute zu seinem Vater
13.20 Uhr:  der Adventsjunge hat Hunger
13.50 Uhr:  ich messe nochmal die Schneedecke, nun sind es schon 20cm
13.55 Uhr:  ich verabschiede den Teenie
14.00 Uhr:  ich mache mich und den Adventsjungen fertig, denn weil der Liebste heute lange arbeitet, hole ich die beiden Kleinen vom Kindergarten ab,
14.05 Uhr:  mit dem Adventsjungen im Tragegurt mache ich mich auf die Reise durch knietiefen Schnee, die Wege sind nicht geräumt
15.00 Uhr:  ich komme im Kindergarten an, mit den Kindern geht es zurück, wegen Schneefalls können wir teilweise nichts sehen, der Adventsjunge schreit im Bus, ich schwitze
16.00 Uhr:  wir kommen zu Hause an und haben alle klitschnasse Sachen, Kinder vor der Tür auspellen, Klamotten in die Waschmaschine, es klingelt, die Gemüsekiste wird geliefert
16.15 Uhr:  die Kinder spielen im Kinderzimmer, ich lege den Adventsjungen auf seiner Decke dazu
16.30 Uhr:  der Adventsjunge fängt an zu meckern, trinken will er nicht, er ist müde und wird von mir eingeschuckelt, dann lege ich ihn aufs Sofa
17.00 Uhr:  ich mache mir doch noch einen Kaffee, die Kinder malen ein Bild für den Sandmann
17.30 Uhr:  die Kinder wollen gerne mit den Eisenbahnschienen spielen, streiten sich dann aber um Einzelteile, ich bitte um Einigung, dann spielen sie tatsächlich bis zum Abendbrot friedlich miteinander
18.00 Uhr:  ich bitte die Kinder, aufzuräumen und ihre Schlafanzüge anzuziehen und beginne, den Tisch zu decken, ich schneide Gemüse und das Brot
18.10 Uhr:  der Liebste kommt nach Hause, wir sitzen alle am Abendbrottisch
18.20 Uhr:  der Adventsjunge hat Hunger und macht danach die Windel voll, ich wickle ihn
18.30 Uhr:  die beiden Kleinen gehen Zähne putzen, waschen, eincremen
18.40 Uhr:  die beiden Kleinen sitzen vor dem Kinderprogramm, der Liebste setzt sich dazu, ich gebe ihm den Adventsjungen
18.45 Uhr:  ich räume den Geschirrspüler ein und mache ihn an, dann sortiere ich die Gemüselieferung ein, die Schneeanzüge müssen nochmal extra geschleudert werden, dann kommen sie in den Trockner
19.10 Uhr:  der Liebste liest den Kindern vor, ich setze mich aufs Sofa zum Adventsjungen, der schläft, und schreibe diesen Eintrag fertig
19.30 Uhr:  ich schaue die Berliner Abendschau und danach die Tagesschau, danach die Reportage in der ARD, dann ist noch Zeit, um mich mit dem Liebsten auszutauschen
Eigentlich wollte ich heute ins Kino gehen und "Lincoln" sehen, doch der Film dauert 152 Minuten. Mit An- und Abfahrt und Werbung wäre ich erst gegen Mitternacht zu Hause. Das geht leider doch nicht. Ich warte also auf die DVD.
22.00 Uhr:  der Adventsjunge wird nochmal Hunger haben, danach werden wir ins Bett gehen


Fazit des heutigen Tages: Schnee, Schnee, Schnee. Und dieses minutiöse Tagebuchbloggen ist total anstrengend. Um mir alles zu merken, muss ich zwischendurch ständig am Computer sitzen. Das gefällt mir nicht und setzt mich unter Druck. Eine ganze Woche halte ich das nicht durch. Ich kümmere mich lieber um mein Baby. Morgen ist 12 von 12, da mache ich mit, denn Fotos mache ich viel lieber von meinem Tagesablauf.



6 Kommentare:

  1. Ja, und ich wette, du hast die Hälfte vergessen. Wo ist "Ich esse zu Mittag", "Ich pinkle", "Das Telefon klingelt" und "Ich gucke nach der Post und sortiere Rechnungen"?

    Die Jüngste (4) schaute mir übrigens gerade über die Schulter und findet das Kinderbild sehr schön.

    Lieben Gruss, Christine

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  2. Haha, genau. Was Mama arbeitet sagt. Da fehlt bestimmt einmal Baby füttern zwischen 2 Uhr und 9 Uhr (oder hält er echt so lange durch?) Trotzdem danke für den Einblick. Vielleicht könnte ich das auch an einem Tag mal machen.

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  3. Ja, ich finde es auch anstrengend, an alles zu denken. Solche Sachen, wie "Postbote die Tür öffnen" oder "das Auto von den Schneemassen befreien" hab ich auch vergessen. Außerdem hab ich heute erst mal alles für mich aufgeschrieben und es dann am Abend in meinen Blog hochgeladen.
    Mal sehen wie die Woche wird.

    Herzliche GRüße P.

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  4. Stimmt, meine Klogänge habe ich nicht aufgeschrieben ;-)

    Ja, der Kleine trinkt gerade sehr komisch. Schreit immer, wenn ich meine, er müsste jetzt trinken. Also warte ich ab. Da kann die Pause schon mal länger sein.

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  5. Tja, es wird eben nicht langweilig mit Familie, selbst, wenn man zu Hause ist ;-). Vielleicht sollten mehr Mütter und Hausfrauen ab und zu ihren Tag so detailliert aufschreiben und den Männern (und Frauen!) zeigen, die meinen, man würde es sich zu Hause gemütlich amchen udn ein bisschen mit den Kindern spielen, sonst nix. Beeindruckend finde ich aber deine diszipliniert kurze Blogrunde. Das allein dauert bei mir schon viel länger.
    So viel Schnee hätten meine Kinder übrigens auch gern. Hier reicht es gerade so, dass alles weiß und sehr glatt ist.
    Das gemalte Bild ist sehr schön! Ich mag vor allem den "Bananenvogel! :-) Viele liebe Grüße aus Dresden sendet dir Regina

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  6. Wirklich interessant, das mal so genau aufzulisten! LG, Micha

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