Freitag, 15. April 2011

Wasser

Vormittags um 11 Uhr. Ich stehe im Bad und höre die Wasserrohre pfeifen. Was kann das sein? Ich öffne den Wasserhahn und... nichts passiert. Kein Wasser! Ich gehe in die Küche und probiere es am anderen Wasserhahn. Auch dort kommt kein Wasser aus dem Hahn. Hm. Ich rufe die Hausverwaltung an, die im selben Haus sitzt. Ob ich das denn vergessen hätte, heute finden in der Zeit von 8- 18 Uhr Rohrarbeiten der Wasserbetriebe statt. Das Wasser ist abgestellt. Alle Haushalte haben doch einen Brief der Wasserwerke bekommen. Nein, ich nicht. Leichte Panik steigt in mir auf. Mal kurz überlegen. Mittagessen habe ich zum Glück noch von gestern da. Kochen brauche ich also nicht. Während ich so überlege, will der kleine Bruder eine Banane essen. Ich schäle sie ihm ab und will mir danach die Finger abspülen. Ach, stimmt ja, kein Wasser. Ich rufe im Kindergarten an, der auch in demselben Haus ist. Die haben auch kein Wasser und haben davon auch nichts gewußt. Oje. Alle Eltern werden angerufen, um, wenn möglich, die Kinder abzuholen. Ich hole das Mutzelchen ab. Sie hat schmutzige Hände vom Spielen im Garten. Mit Feuchttüchern wische ich ihre Hände sauber. Wir essen Mittag. Was trinken wir? Wir trinken sonst ausschließlich Leitungswasser. Vielleicht ist noch eine Flasche Apfelsaft da? Nein. Wir haben nichts zu Trinken! Die Kinder bekommen von mir einen Schluck kalte Milch. Besser als nichts. Einkaufen gehen kann ich jetzt nicht. Der kleine Bruder muß jetzt seinen Mittagsschlaf machen. Ich habe mich nur kurz umgedreht, da höre ich es hinter mir plätschern. Der kleine Bruder hat die Milchpackung zu fassen bekommen und ungefähr einen halben Liter Milch über Tisch und Fußboden geschüttet. Ich wische alles notdürftig auf. Wasser fehlt. So langsam wird mir die Dimension der Wassersperre bewußt. Wir sitzen hier, haben nichts zu trinken, können auf der Toilette nicht nachspülen und das Ganze soll bis zum Abend dauern. Hätte ich vorher von der Wassersperrung gewußt, hätte ich vorsorgen können und Kannen und Wassereimer bereitgestellt. Ich lade mich und die Kinder am Nachmittag bei einer Freundin ein. Wie kostbar doch jeder Tropfen Wasser ist! Wie abhängig wir davon sind! Und wieviel Komfort doch fließendes reines Wasser aus der Leitung bedeutet! Um 15 Uhr kommt wieder Wasser aus dem Hahn. Glück gehabt.

6 Kommentare:

  1. Hallo! Ich bin auch jemand, der gerne Wasser aus dem Wasserhahn trinkt ;-) Das Wasser in Hamburg und Umgebung ist zudem top!
    ABER: Ich will dir keine Angst machen, aber die Hausinstallation kann Einfluss auf die Trinkwasserqualität haben. So gibt es leider noch Hausinstallationen in Hamburg, die aus bleihaltigem Material bestehen. Auch Kupfer, das insbesondere anfänglich aus neuen Installationen ins Trinkwasser gelangen kann, kann die Qualität negativ beeinflussen. Weißt du welche Rohre bei euch verbaut sind? Das würde ich mal in Erfahrung bringen, meist bieten auch die Wasserwerke direkt Messungen an.
    Ansonsten tröste dich, wir hatten auch schon mal einen Tag kein Wasser und die Mieter wurden nicht informiert ...

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  2. Malcesine, keine Sorge, unser Haus ist relativ neu saniert.

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  3. Ja - wir sind soo abhängig! Und an solchen Tagen wird es immer erst richtig bewußt?!? Ich finde, es ist auch völlig egal, ob es um Wasser oder um Strom (womöglich noch im Winter - wegen der Heizung) geht!

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  4. Es ist schon irre, wie selbstverständlich für uns fließendes Wasser ist und wie sehr es für uns normal ist, merken wir erst, wenn es mal fehlt oder kanpp wird. Bei den komischen Wetterlaunen und vieler Trockenheit bin ich z.B. auch froh, dass wir einen eigenen Brunnen haben und den Garten so ohne gedanken an das teure Stadt(ab)wasser bewässern können...

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