Dienstag, 10. August 2010

Wildpark ist nicht gleich Wildpark

Die größte Enttäuschung unseres Urlaubs wartete hinter diesem Eingangstor auf uns.
Gerade neulich hatte ich über den Wildpark Schwarze Berge geschrieben und wie sehr wir unseren Besuch dort genossen haben.
Deshalb war der Besuch im Wildpark Lüneburger Heide fest eingeplant und wir haben uns sehr darauf gefreut. Der Eintritt war teurer, als in allen Wildparks, die wir bis jetzt besucht haben, dementsprechend waren unsere Erwartungen hoch.
Gleich nach Betreten des Parks führt der Rundweg über einen riesigen Abenteuerspielplatz unter Tunnelrutschen und an Trampolins vorbei. Sehr schön, wenn man einen Spielplatz besuchen möchte. Wir aber wollten Wildtiere in naturnahen Gehegen sehen. Das Mutzelchen plärrte das erste Mal, weil sie nicht weiterlaufen wollte. Als wir das Kind erfolgreich vom Spielplatz weggelockt hatten, entschieden wir uns für den mittleren Rundweg durch den Park. Schon am nächsten Gehege warteten die nächsten Spielgeräte auf uns. So ging das alle 50 Meter. Immer in Sichtweite leuchteten bunte Wippen und Klettergerüste im Wald auf. Es war kein Beobachten von Tieren möglich, kein gemütliches Schlendern im Wald, weil nicht nur unsere Kinder ständig plärrten, um auf solch eine Wippe zu kommen. Manche Spielgeräte waren sogar kostenpflichtig. Der Spaziergang entwickelte sich zu einem Spießrutenlauf von Spielgerät zu Spielgerät. Dazu kamen noch lockende Eisbuden an jeder Ecke. Das hatten wir nicht erwartet und sind es von anderen Wildparks auch nicht gewohnt.
Was wir von den Tiergehegen mitbekommen haben, hat uns auch nicht gefallen. Wir empfanden die Gehege als viel zu klein für die scheuen Wildtiere. Es fehlten eindeutig Rückzugsmöglichkeiten für die Tiere. In Wildparks ist es ja normalerweise so, daß man schon auch Glück haben muß, ein Tier zu entdecken. Das macht ja auch den Reiz aus und führt zu Entdeckerlust und Freude, wenn man zum Beispiel plötzlich einen imposanten Elch zwischen Bäumen erspähen kann.
Wir haben unseren Besuch ziemlich schnell beendet und waren sehr enttäuscht. In diesem Wildpark steht eindeutig nicht das Beobachten der Tiere in der Natur im Vordergrund. Der Park ist eher ein sogenannter "Freizeitpark". Und einen solchen hätten wir nie besucht.


5 Kommentare:

  1. Da warst Du jetzt in dem Wildpark, von dem ich letztens noch schrieb... aber es ist auch schon viele Jahre her, seit ich zuletzt da war und ich kann mich nicht erinnern, daß das da schon so war. Aber sowas ist schon blöde, wenn man in einen Wildpark will, möchte man Tiere sehen und nicht in erster Linie "Jahrmarkt". So kann man sich das also wohl sparen. Na, ich bin gespannt auf die nächsten Urlaubsimpressionen - Deine Fotos von gestern waren auch schön. Übrigens ist bei mir in der Nähe auch ein kleines Heidegebiet, welches ich vor ca. 4-5 Jahren entdeckte - ist gleichzeitig ein Moorgebiet. War gerade letztens im Moor, die Heide blühte aber natürlich auch noch nicht. Jedenfalls fand ich es erstaunlich, so dicht bei ein kleines Heidegebiet zu haben, weil ich Heide sonst nur aus der Lüneburger Heide kenne.
    Bis dann, Ann

    AntwortenLöschen
  2. Das hört sich wirklich nach einer echten Enttäuschung an! Ich kann das gut nachvollziehen. Wobei man dem Wildpark Verständnis entgegenbringen sollte, da er anscheinend versucht die Entdeckerlust der Eltern durch Kinderfreundlichkeit bei Laune zu halten. Denn ohne Ablenkung für die kleinen könnte ein Wildpark schnell zum Stresspark für die Eltern werden... Wobei das längst nicht die Konzeptabweichung legitimiert!

    AntwortenLöschen
  3. Diese Erfahrung macht wohl jeder.....wir sind da 2 x hingefahren, weil meine Tochter damals unbedingt die Bären sehen wollte.......aber das 3. Mal hab ich gestreikt.....!!!
    Ich habe ja den schönsten Wildpark fast direkt vor der Tür.....als Kind hab ich ihn schon besucht und dann immer wieder gerne........

    Liben Gruß von Ute

    AntwortenLöschen
  4. Also ich war bisher immer im Winter spätnachmittags da und das auch ohne Kind. Da ist mir all das nie aufgefallen. Ich war aber auch schon lange nicht da. Ich erinner mich nur an die Kampfrehe. Wehe man hat was zu futtern in der Hand, dann wird jedes Kind übergemäht.
    Naja, wir sind ja eh schon Dauergast im Wildpark schwarze Berge...

    AntwortenLöschen
  5. Das klingt so ähnlich wie wir den "Tierpark" Gettorf empfunden haben (http://www.tierparkgettorf.de/index2.html). Dort stehen auch Spielgeräte und Eisbuden an jeder Ecke. Seit neuestem gibt es auch ein auf dem Kopf stehendes Haus dort. Das mag ja eine nette Attraktion sein, hat aber mit den Tieren rein gar nichts zu tun. Und zu allem Überfluss leben die Tiere dort auch in sehr kleinen Käfigen bzw. Gehegen! Jedenfalls weigere ich mich inzwischen auch, dorthin zu fahren, denn es gibt so viele schöne Parks!

    AntwortenLöschen

Ich freue mich über Deinen Kommentar! Wenn Du auf meinem Blog kommentierst, werden die von Dir eingegebenen Formulardaten an Google-Server übermittelt. Mehr Infos dazu findest Du in meiner Datenschutzerklärung.

Kommentare werden von mir moderiert und es kann deshalb auch mal etwas dauern, bis sie hier erscheinen. Du kannst mir auch gerne über das Kontaktformular schreiben. Vielen Dank!